Der Xiom Omega VII China Guang ist ein harter Angriffsbelag, der im tischnahen Spinspiel, aber auch bei direkten Schlägen viel Qualität aufweist. Durch seinen katapultarmen Schwamm ist ein präzises agieren stets möglich.
Im Vergleich steht der China Guang relativ alleine da. Einzig der Butterfly Dignics 09C, der aber etwas langsamer und china-ähnlicher ist, kann als gute Alternative herhalten.
Spielstil | OFF- / OFF |
Marke | Xiom |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 2,1mm |
Schwammhärte | Hard++ (55,0°) |
Erscheinungsjahr | 2021 |
✓ Spinspiel am Tisch & Aufschläge
✓ Direkte Blocks & Konterschläge
✓ Präzision & Konstanz
✓ Unerwartet gute Kontrolle
✗ Halbdistanzspiel
✗ Fehlende Katapultunterstützung
✗ Spinanfällig
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 88/100 |
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Nach erfolgreichem Test des Xiom Omega VII Asia kann ich mich nun einer weiteren Belagversion der Omega 7 Reihe widmen. Der Xiom Omega VII China Guang erscheint Mitte Mai 2021 in Europa. Meinen Dank vorab an Xiom Europe, dass ich den Belag vorab testen konnte 🙂
Wie ich dem neuesten Xiom Hauptkatalog entnehmen kann, bringt die Marke gleich drei Versionen des Omega 7 China auf den Markt. Zum einen die Guang-Version mit einem 55° Schwamm. Interessant dürfte hierbei der Vergleich zum Xiom Omega VII Tour werden, den ich auch schon fleißig bespiele. Außerdem gibt es den OVII China Ying mit einem brettharten, schweren 60°-Schwamm. Ob und wann dieser in Europa erscheint, steht noch nicht fest.
Xiom stellt einige Neuheiten aufgrund der momentanen Situation für Europa zurück. Darunter sind der Omega VII Tour i, wie auch der Vega Pro, Asia und Europe als i Switch-Version (selbstklebende Beläge). Das kann sich aber jederzeit ändern.
Sicher ist, dass der Xiom Omega VII China Exclusive nicht in Europa erhältlich sein wird. Ein Test wäre dennoch interessant mit seinem 47,5° medium-harten Schwamm. Aber darauf sollte ich mich jetzt nicht konzentrieren, denn es gibt noch so viele Beläge, die ich dieses Jahr testen möchte 😉
Worauf ich mich in diesem Test hauptsächlich konzentrieren werde, ist die Frage, wie massentauglich der sehr harte China Guang sein wird. Außerdem suche ich nach vergleichbaren Belägen, um einen besseren Eindruck zum Belag vermitteln zu können. Gleich vorweg: Der Omega VII Tour ist deutlich anders, trotz der gleichen Schwammhärte.
Beim Auspacken konnte ich mit dem OVII CG einen sehr interessant zusammengestellten Belag vorfinden. Der Belag wird nicht wie üblich mit einem bedruckten Karton als Auflage für die Belagoberfläche geliefert, sondern mit einer matten Plastikfolie. Nach dem Abziehen war ich etwas überrascht, da das Obergummi nur sehr leicht klebrig ist und eher einem „nur“ extrem griffig vorkommt. Insgesamt wirkt der Belag „europäischer“ als gedacht, trotz des harten Schwamms.
Die Noppenstruktur ist sehr kurz gehalten. Der Schwamm besitzt sehr feine Poren, wodurch kaum Elastizität vorhanden ist. Dennoch hat konnte ich beim Drucktest den Belag etwas Eindrücken, was aber am Obergummi lag.
In Sachen Gewicht gehört der Omega VII China Guang zu den schwereren Belägen, wobei in dieser Härte von einem Leichtgewicht gesprochen werden muss. Mit Verpackung wog mein Testexemplar (schwarz, 2,1mm) 112,43g. Der ungeschnittene Belag bringt 72,94g mit sich, während auf dem Schläger selbst (Glasfiber OFF Testholz 150x157mm) 50,05g verbleiben.
Die ersten Konterschläge gelingen kontrolliert und einfach. Das Grundtempo des Belags ist eher moderat. Zudem besitzt der Omega VII China Guang keinen merklichen Katapult. Alles, was aus dem Belag heraus kommt, wurde vorher selbst hinein gelegt. Das macht das ganze extrem gut steuerbar. Die Rückmeldung bekommt man über das stabile Spielgefühl. Außerdem kommt mir der Belag eher wie ein angenehm zu spielender, europäisch ausgelegter Tensorbelag, als ein China- oder Hybridbelag, vor.
Die ersten Topspins gelingen sicher und schnörkellos. Alle Schlagtechniken, vom weichen Topspin bis hin zum schnellen Schlagspin, sind gut spielbar. Man merkt jedoch, dass es viel eigenen Armzug und Handgelenkeinsatz benötigt, um das Potential des China Guang auszuschöpfen.
Die katapultarmen Eigenschaften verlangen zudem einen frühen Balltreffpunkt, damit die eigenen Angriffsbemühungen nicht zu harmlos werden. Bei sehr langsamen Topspins kann bei entsprechendem Armzug ein sehr starker Spin erzeugt werden. Besonders auf Unterschnitt gezogen ist das sehr sicher und giftig.
Direkte Gegenangriffe am Tisch sitzen präzise. Ich hatte eine erstaunliche Kontrolle über dem Ball, sodass ich meine Gegner gut ausspielen konnte. Besonders der feste Topspin die Linie entlang bringt fast immer den Punkt.
Während im tischnahen Spiel der Belag das Tempo des Gegners gut mitnimmt und man stets dominant auftreten kann, verlangt es aus der Halbdistanz sehr viel Körpereinsatz. Durch den fehlenden Katapult muss jegliche Enddynamik selbst aufgebaut werden. Daher empfehle ich es, lange Halbdistanzralleys zu vermeiden und eher die Stärken im tischnahen Spiel auszuspielen.
Im Vergleich mit anderen Belägen finde ich eigentlich keinen Belag, der dem Xiom Omega VII China Guang komplett ähnlich ist (Update siehe Vergleich zu BlueGrip C2 weiter unten). Vergleichen lässt sich der Belag aber ganz gut mit dem Butterfly Dignics 09C, den ich parallel getestet habe. Dieser ist etwas langsamer als der China Guang im offenen, direkten Spiel. Dafür ist die Oberfläche griffiger/klebriger und spinelastischer. Ich konnte mehr Spindynamik beim schnellen Topspin mit dem D09C feststellen.
Schlussendlich verlangen beide Beläge viel eigenen Armzug, um Geschwindigkeit hervorzurufen. Im stetigen, direkten Angriffsspiel würde ich dem China Guang den Vorzug geben. Der D09C ist dann besser, wenn noch dieses typisch chinesisch, bremsende klebrige Obergummi hinzu kommen soll.
Gegenüber dem Omega VII Tour fehlt komplett die Dynamik. Außerdem ist der Tour viel spinelastischer und in der Grundgeschwindigkeit deutlich schneller. Interessant ist auch der Vergleich zum JOOLA Golden Tango, wobei sich dieser zwar ähnlich katapultarm, aber noch viel mehr in Richtung Chinabelag, spielt.
Am besten lässt sich der China Guang mit dem Donic BlueGrip C2 vergleichen. Der Aufbau beider Beläge ist sehr ähnlich. Gerade wenn der Schwamm oder das Obergummi im generellen betrachtet wird, fallen nur kleine Unterschiede auf, die auf einzelne Schläge sich beziehen. Die erkennbaren Stärken besitzen beide Beläge gleichermaßen.
Bei harten und direkten Schlägen kann man aber merken, dass der BlueGrip C2 etwas flexibler und indirekter wirkt. Das wirkt sich bei der maximalen Rotation aus und der C2 davon minimal weniger. Dafür kann mit dem Donic Belag einfacher Spin generiert werden und Fehler werden weniger gemacht.
Beim schnellen Gegentopspin, in offenen Rallies und beim Umwickeln des Balls kann der BG C2 mehr Spinelastizität aufweisen. Die Beschleunigung des Balls geht einfacher von der Hand. Weniger Körpereinsatz / Armzug ist erforderlich. Im passiven Spiel wirkt der C2 gutmütiger und kontrollierter.
In Sachen Performance liegt der Omega VII China Guang vorne. Über alle Schläge gesehen liegt das Spinniveau ungefähr gleichauf. Es lässt sich aber, bei optimaler Stellung, Armzug etc. etwas mehr aus dem CG herauskitzeln. Während ich das bei Übungen gemerkt habe, konnte ich mit meinem Leistungsniveau dies im Spiel aber nicht umsetzen.
Und wenn ich hier von Unterschieden spreche, so werden die allermeisten Spieler, allein schon aufgrund der hohen Härtegrads, davon nichts merken.
Beim Aufschlagen zeigt der Belag große Stärken. Spieler, die sowieso viel den Ball mit dem Handgelenk umwickeln können, verfügen über maximalen Schnitt. Zudem wirkt das katapultarme Spielgefühl positiv bei der Steuerung und exakten Wiederholung des gleichen Aufschlags.
Im Kurz-Kurz ist der Xiom Omega VII China Guang sehr gut einsetzbar. Ich konnte gut die Länge und Höhe steuern. Bei der Aufschlagannahme zeigt sich der Belag kontrolliert, aber auch etwas spinanfällig. Man hat kaum Spielraum für grobe Fehler bei der Aufschlagantizipation. Eine große stärke ist der harte, schnelle Unterschnitt, der bis an die Grundlinie des Gegners wird. Dabei kann ein enormer Spin hervorgeholt werden.
Direkte Eröffnungen und Flips gelingen sehr gut. Dabei kommt genug Geschwindigkeit auf den Ball. Schnelle Flips sind gegenüber Bananenflips im Vorteil. Für kurvige Flips braucht es eine extrem schnelle Handgelenkbeschleunigung, die aber auch honoriert wird.
Im Blockspiel kann sehr forsch agiert werden. Direkte Blocks können mit dem China Guang gut gespielt werden. Ohne Kompromisse kann das nahtlos ins Konter-Schuss-Spiel übergehen. Bei passiven Blocks besitzt der Belag eine gute, ausreichende Kontrolle. Nur ganz späte oder einfach falsch gesetzte Blockbälle werden nicht so gut ausgeglichen, wie beispielsweise bei weichen Tensoren. Man sollte stets eine stabile Schlaghaltung aufrecht erhalten.
Im Schussspiel kann zwar direkt und präzise agiert werden, aber da fehlt mir etwas die Dynamik und Power so mancher Beläge. Wichtig ist wirklich, früh dran zu sein, um Speed aufzubauen. Aus der Ballonabwehr heraus funktioniert der Belag, aber ich kann mir da bessere Beläge vorstellen.
Um sich aus der Distanz zu befreien, empfehle ich eher eine starke Unterschnitt-Hacke als sich mit zu langsamen Gegenangriffen abzumühen. Ich konnte sehr viel giftigen Schnitt aus der langen Abwehr erzeugen, weshalb ich mir den Belag auch für moderne Abwehrer auf der Vorhandseite gut vorstellen kann. Traditionelle Abwehrspieler hingegen werden daran verzweifeln, dass es bei diesem Belag nur einen 2,1mm Schwamm gibt.
Also ich finde, dass der Omega VII China Guang eine gute Ergänzung in der Belaglandschaft ist. In Zeiten, in denen es katapultige Tensoren wie Sand am Meer gibt oder harte Beläge immer mit diesem China-Hybrid Spielgefühl daher kommen müssen, ist der China Guang eine gelungene Abwechslung.
Das konstante, katapultarme (-freie) Spielgefühl verleihen Präzision und Kontrolle. Das kommt vor allem im tischnahen Spiel zur Geltung. Bei Angriffen hängt es komplett vom eigenen Armzug ab, wie viel Spin und Power übertragen werden. Auch im Unterschnittspiel und beim Aufschlagen können die Belageigenschaften sehr positiv genutzt werden.
Nachteile sehe ich zum größten Teil aus der Halbdistanz und dann, wenn eben kein früher Balltreffpunkt, Armzug etc. vorhanden ist. Dann besitzt der unkatapultige, harte Belag zwar noch eine ausreichende Kontrolle, aber eben nicht die unterstützenden Eigenschaften, die wir alle durch andere Tensoren gewöhnt sind.
Durch aber eben die gute Kontrolle und das moderate Tempo ist der Belag auch für unterklassige Spieler einen Versuch wert, die tischnah und direkt agieren wollen. Die Vorteile gegenüber Klassikern oder Chinaklassikern sind im Angriffsspiel immens.
Einen Aspekt möchte ich noch aufgreifen. Der OVII CG ist ideal für das Belagtunen geeignet. Während andere Beläge schon eine maximale Vorspannung besitzen, kann hier nur mehr heraus geholt werden. Tunen ist illegal, deshalb würde ich das nie empfehlen. Aber für den Spielspaß im Training… Ihr wisst schon 😉
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