Victas ist eine recht interessante Tischtennismarke, wenngleich ich selbst noch kaum Beläge oder Hölzer von Victas getestet habe. Nun habe ich die neuen Victas V>15 Extra und V>15 Limber Beläge testen können.
Technische Eigenschaften des Victas V>15 Extra
Der Belag Victas V>15 Extra ist sehr kompakt und relativ hart ausgelegt. Mit seinem medium-hart Schwamm (47,5°) und einer kurzen Noppenstrukur scheint das ganze für den druckvollen Angreifer ausgelegt zu sein, der ein direktes Spielgefühl bevorzugt. Das Obergummi hat eine gute Qualität und besitzt, wie zu erwarten, eine gute Griffigkeit. Der Schwamm ist im übrigen vergleichsweise feinporig. Mit Verpackung wiegt der Belag (schwarz, Max.) 109g, ohne 71g und geschnitten 48g.
Spieleigenschaften des Victas V>15 Extra
Vom ersten Einspielen an sticht der direkte Anschlag des Victas V>15 Extra heraus. Katapult besitzt der Belag eher weniger. Es kann schon im Konterspiel sehr einfach Druck aufgebaut werden.
Die ersten Topspins mit dem Victas V>15 Extra konnten sehr schnell gespielt werden. Die Eröffnung auf Unterschnitt im tischnahen Spiel sollte eher nach vorne gezogen werden, wodurch der Belag sehr viel Power und Geschwindigkeit entwickelt. Weiche Topspins sind auch spielbar, aber die Stärke des Belags liegt in den schnellen, direkten Schlägen. Die Ballflugkurve ist im Topspinspiel relativ flach und weit, wodurch ein guter Armzug und ein exaktes Timing notwendig sind, um einfache Fehler zu vermeiden.
Die große Stärke des Belags liegt im Endschlag, der auch ein Schlagspin oder harter Gegentopspin sein kann. In Tischnähe kann kompromisslos mit sehr viel Druck gespielt werden. Dieser geht ein paar Schritte weiter hinten in der Halbdistanz nicht verloren. Der V>15 Extra ist zwar kein klassischer Halbdistanzbelag, aber durch die enormen Temporeserven und die hohe Dynamik verhungert kein Ball.
Im Gegentopspinspiel hilft dies die Ballwechsel zu dominieren. Die Ballwechsel werden auch hier hauptsächlich durch den hohen Druck gewonnen, was die Gegner zu vielen Fehlern zwingt. Das Rotationsniveau ist hoch, aber im Vergleich nur im oberen Mittelfeld des Belagspektrums. Das Trefferfenster ist relativ klein und es ist ein mittelhohes bis hohes Trainingspensum erforderlich den Belag komplett zu beherrschen und auszureizen.
Im Aufschlagspiel zeigt sich der Victas V>15 Extra relativ katapultarm, wodurch die Platzierung sehr präzise möglich war. Das Rotationsniveau ist dabei sehr hoch. Im Rückschlagspiel erfordern passive Schläge ein gutes Timing, was für einen so schnellen und harten Angriffsbelag nichts unübliches ist. Aktive Flips über dem Tisch können sehr hart und direkt gespielt werden, was ich als weitere große Stärke des Victas V>15 Extra ansehe.
Im Blockspiel zeigt sich, dass der Victas V>15 Extra zwar schwer zu beherrschen ist, aufgrund des hohen Tempos und der flachen Ballflugkurve, dieser aber nicht so spinanfällig ist, wie man zunächst vermuten möchte. Aktive Blocks, die ich bei diesem Belag auch empfehlen würde, können sehr gut weggedrückt werden. Besonders schnelle Topspins des Gegners werden im Blockspiel sehr schnell retourniert. Beim passiven Block ist sehr viel eigenes Ballgefühl und Timing notwendig, was aber nach ein paar Trainingseinheiten kein Problem darstellen sollte.
Auch im Schussspiel besitzt der Victas V>15 Extra viele Vorteile gegenüber anderen Belägen. So können Schüsse sehr exakt und mit viel Geschwindigkeit gespielt werden. In der Ballonabwehr hat der Belag eigentlich nichts verloren. Bevor ein passiver Abwehrschlag gespielt wird, reizt der Victas V>15 Extra sowieso dazu einen Gegenangriff zu spielen.
Fazit zum Victas V>15 Extra
Mit dem Victas V>15 Extra ist ein extrem schneller Belag auf den Markt gekommen, der für kompromisslose Angreifer interessant sein dürfte. Vor allem in Tischnähe kann sehr viel Druck auf die Gegner aufgebaut werden. Der Belag glänzt hauptsächlich durch das Tempo, wobei auch die Rotationswerte ganz gut sind. Einfach zu spielen ist der V>15 Extra nicht, dafür ist dieser einfach schnell. Ich denke damit hat Victas einen interessanten Belag herausgebracht, der auch preislich mit einer UVP von 46,90€ voll im Trend moderner Angriffsbeläge liegt.