Mit dem Tibhar Quantum X Pro ist ein Belag auf dem Markt, der über ein hohes Grundtempo und eine gute Dynamik verfügt. Der Belag zeigt Stärken im passiven und geradlinigen Spiel, wie auch bei präzisen Angriffsschlägen.
Als Vergleichsbelag dient der Nittaku Fastarc S-1 am besten. Der Quantum X Pro ist aber etwas härter und dadurch schneller. Gegenüber den weiteren Quantum Belägen besitzt der X Pro eine eigene Charakteristik, was Vergleiche nur bedingt erlaubt.
Spielstil | OFF-/OFF |
Marke | Tibhar |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 1,8 / 2,0mm / Max. |
Schwammhärte | 47,5° Medium-Hard |
Erscheinungsjahr | 2020 |
✓ Präzise Angriffsschläge
✓ Blockspiel
✓ Wenig Spin- und Fehleranfällig
✗ Maximaler Spin
✗ Letzte Durchschlagskraft
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 87/100 |
Startseite / Tischtennis Beläge / Tibhar Quantum X Pro
Als Belagneuheit des Jahres 2020 ergänzt der Tibhar Quantum X Pro die Belagreihe Tibhar Quantum um dessen dritte Version. Im Schatten der beliebten Evolution Belagserie scheint jeder neue Belag aus dem Hause Tibhar mit der Premiumreihe verglichen werden zu müssen. Denn seit der Einführung der Tibhar Evolutions im Jahr 2012 gelten diese als Kassenschlager und absoluter Favorit unter den Tischtennisspielern.
So erhielt ich bereits im Vorfeld meiner Tests Anfragen zum neuen Quantum X Pro, die sich weniger darum drehten, ob die eher wenig verbreiteten Beläge Tibhar Quantum bzw. Quantum S weiter entwickelt wurden oder welche Vergleiche zwischen den Belägen zu ziehen wären. Vielmehr ging es darum, ob der neue Belag mit der Flagschiff Belagserie mithalten kann.
Gemessen an derart hohen Erwartungen kann der Tibhar Quantum X Pro nur scheitern, wenn dieser Belag nicht eine Revolution im Bereich der Tischtennis Beläge darstellt.
Meinen Fokus möchte ich lieber darauf legen, was der Belag wirklich kann und davon ausgehend nach Alternativen suchen. Mich interessiert aber vor allem eines: Wie werde ich den Belag bewerten? Von allen getesteten Belägen besitzt der ursprüngliche Tibhar Quantum auf meinem Blog die schlechteste Bewertung. In keiner Kategorie konnte der Belag mich umhauen oder wirklich begeistern.
Ist das beim neuen X Pro anders? Kann die neue Version vollends überzeugen? Oder muss ich erneut einem Quantum eine schlechte Bewertung verpassen? Und hat mein schlechter Corona-Mojo Einfluss auf den Test? Alles Fragen, die ich nun klären möchte 😉
Zunächst fällt auf, dass das Obergummi nicht so enorm griffig ist. Wenn ich das mit anderen Tensoren vergleiche, dann liegt das schon im unteren Mittelfeld. Allerdings täuscht sowas gerne, da es nur darauf ankommt, dass der Belag bei der Schlagbewegung den Ball gut greift.
Die Noppenstruktur des Quantum X Pro ist kurz gehalten. Die Noppen an sich sind durchschnittlich breit. Kombiniert wird das Obergummi mit einem 47,5° harten Schwamm. Die Poren des Schwammes sind fein gehalten. Darüber hinaus wirkt der Belag nicht so stark getuned, was ich immer sehr gut finde.
Mit Verpackung wiegt der Belag bei 112,33g. Der ausgepackte, quadratische Belag bringt 69,72g auf die Waage. Geschnitten auf Stiga-Standard-Maß bleiben beim Testbelag (rot Max.) 46,31g auf dem Schläger übrig.
Beim Einspielen macht der Quantum X Pro eine gute Figur. Durch das hohe Grundtempo und die gute Präzision kommt man schnell in den richtigen Spiel-Rhythmus. Besonders der konstant einsetzende Katapult hilft sehr, um die nötige Sicherheit in die Schläge zu bekommen. Im geradlinigen Spiel scheint der Belag viele Vorteile zu besitzen.
Die ersten Topspins lassen sich sehr sicher und präzise spielen. Die Ballflugkurve ist dabei eher mittelhoch bis mittelflach. Bei weichen Topspins ist viel Sicherheit in den Schlägen zu spüren. Das Rotationsniveau ist aber eher durchschnittlich. Schnelle Topspins gelingen mit einer guten Quote. Gerade aber die Tempoverschärfungen am Tisch und das platzierte Nachziehen sind die Stärken des Tibhar Quantum X Pro.
Bei Gegentopspins wirkt der Belag schnell, kontrolliert und exakt in der Ausführung. Man kann zwar keinen extremen Spin erzeugen, aber dafür scheint der Belag nahezu alle aktiven Schlagbewegungen mit einer guten Ballrückmeldung auszustatten. Lange Ralleys gelingen oft fehlerfrei.
Der Quantum X Pro ist aber kein Killerbelag. Weder über giftige Spinbälle oder brachiale Gewalt lassen sich Angriffsduelle gewinnen. Vielmehr kommt man durch präzise Angriffe oder fehlerfreie Ballwechsel zum Punkt. Es spielt hierbei keine Rolle, ob am Tisch gespielt wird oder in der Halbdistanz das Glück gesucht werden soll. Die gute Dynamik des Belags erlaubt ein temporeiches, aber kontrolliertes Spiel aus jeder Lage.
Den besten Vergleich würde ich zum weicheren Nittaku Fastarc S-1 ziehen wollen. Beide Beläge kommen mehr über wenig fehleranfällige, präzise Tempoeigenschaften, als über maximale Rotation oder Durchschlagskraft. Der Quantum X Pro hat aber den Vorteil, einfach nochmal etwas härter zu sein.
Im Vergleich zum normalen Quantum ist kein so starker FKE vorhanden. Der neue Belag wirkt für mich einfach stimmiger in seiner Konzeption und erlaubt es, die eigenen Schwächen gekonnt auszugleichen und zugleich ein ordentlicher Angriffsbelag hervorzubringen.
Dagegen empfinde ich den normalen Quantum immer noch als unvollendeten Belag, der keinerlei Stärken besitzt und irgendwie auch im passiven Spiel Schwächen zeigt.
Beim Blocken konnte mich der Quantum X Pro dann vollends überzeugen. Aktive Blockbälle lassen sich flach, präzise und schnell mit einer sehr geringen Fehlerquote spielen. Passive Blocks sind kaum spinanfällig. Es setzt beim passiven Block ein gut steuerbarer Katapult ein, der für jede Menge Kontrolle und Feedback beim Spieler sorgt.
Vor allem auf der Rückhandseite empfand ich den Tibhar Quantum X Pro als passivere Spielseite sehr angenehm. Jegliche Angriffsstrategien auf der Vorhandseite werden gut durch die vielseitigen, ausgeglichenen Eigenschaften ergänzt.
Das Aufschlagen mit dem Tibhar Quantum X Pro ging ohne großartige Akzente sehr passabel. Für mich als absoluten Spinfanatiker fehlt beim Aufschlagen aber die maximale Rotation. Auch deshalb sollten Spieler, die stark mit der Vorhand Aufschlagen und Angreifen, eher den Quantum X Pro auf der Rückhandseite in Betracht ziehen. Denn die hohe Kontrolle setzt sich beim Rückschlag fort.
Passive Rückschläge sind eine Stärke des Belags. Ob kurz Ablegen, lange Unterschnittbälle bis an die Grundlinie oder das Entschärfen von gefährlichen Aufschlägen gelingt alles bemerkenswert gut. Besonders wenn die eigentliche Belaghärte betrachtet wird.
Der Belag wirkt kaum Schnittanfällig, weshalb auch mal etwas zu spät oder mit falschen Schlägerwinkel agiert werden kann. Bei recht intuitiven Rückschlägen oder Reaktionsschlägen kommt einfach mehr auf die Platte zurück. Aktive Flips lassen sich auch spielen, wenngleich mehr die Quote als die Gefährlichkeit im Fokus stehen sollte.
Im Schussspiel wirkt der Tibhar Quantum X Pro gut brauchbar. Die geringe Fehlerquote ist das Plus, während es aber durchschlagskräftigere Beläge gibt. In Ballonabwehr kann man sich gut eingraben. Gegenangriffe sind möglich und lassen sich in aktive Angriffe umwandeln.
Alles in allem wirkt der Tibhar Quantum X Pro als gelungener Angriffsbelag mit dem Fokus auf Präzision. Vergleiche zu den Evolutions halte ich für falsch und nicht zielführend. Vielmehr liegen die Stärken des Belags in seiner hohen Quote bei Angriffsschlägen, der geringen Spinanfälligkeit und der guten Dynamik am Tisch und aus der Halbdistanz.
Auch muss ich sagen, dass ich nicht wirklich von einer Weiterentwicklung der ursprünglichen Quantums sprechen kann. Der X Pro besitzt eine eigenständige Charakteristik.
Empfehlen würde ich den Quantum X Pro vor allem auf der passiveren Rückhandseite für sichere Rückschläge, Blocks und Konterschläge. Zudem werden Spieler, die einen Belag mit ausreichendem Tempo und hoher Präzision im Angriffsspiel suchen, die aber hin und wieder etwas Kontrolle wünschen, in dem Quantum X Pro etwas gutes finden.
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