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Der Tibhar Evolution FX-S ist ein leistungsfähiger medium-soft Belag, der durch sichere, spinreiche Topspins und Allroundereigenschaften überzeugt.
Der Belag ist eine klare Alternative zu Belägen wie Butterfly Tenergy 05 FX oder Donic Bluefire M3.
Spielstil | OFF-/OFF |
Marke | Tibhar |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 1,7-1,8mm / 1,9-2,0mm / 2,1-2,2mm |
Schwammhärte | Medium-Soft (42,5°) |
Erscheinungsjahr | 2016 |
✓ Weiche Topspineröffnung
✓ Ausgeglichene Angriffseigenschaften
✓ Leistungsfähigster medium-soft Belag
✓ Ballankopplung im Spinspiel
✗ überdurchschnittliche Spinanfälligkeit für einen medium-soft Belag
✗ Durchschlagskraft im Endschlag
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 89/100 |
Damals wie heute war ich sehr gespannt vor dem Test des Tibhar Evolution FX-S. Ähnlich wie beim Tibhar Evolution EL-S konnten die Erwartungen nicht höher sein. Denn es gibt nicht viele Beläge, die zum einen weich und kontrollierbar sind, zum anderen spinnig und gefährlich.
Im Vergleich zu einem reinen Softbelag, wie dem Tibhar Evolution FX-P, ist der FX-S etwas härter. Aber schon der FX-P ist einer der leistungsfähigsten Softbeläge auf dem Markt. Die Durchschlagskraft ist vergleichsweise hoch und es kann sehr viel Rotation erzeugt werden.
Einfach zu spielen ist dieser, wie alle Evolution Beläge, nicht. Durch die flache Ballflugkurve war der Belag auch immer für den einen oder anderen Fehler im Topspinspiel zu haben und eine gewisse Spinanfälligkeit im passiven Blockspiel trat auf.
Doch wie ordnet sich dann der Tibhar Evolution FX-S ein? Ist dieser einfach nur schneller, spinniger und durchschlagskräftiger? Oder besitzt der neuere der beiden Evolution Beläge eine eigene DNA?
Der FX-S ist kein reiner Softbelag. Soviel geht schon anhand seiner Werteangaben hervor. Mit einem 42,5° Schwamm bewegt sich der Belag im Soft-Medium Bereich. Da fallen mir auch schon ein paar Platzhirsche ein, denen der Evolution FX-S gefährlich werden kann und sollte.
Als Referenzbelag, besonders in Sachen Spin, ist der Butterfly Tenergy 05 FX für viele die erste Wahl. Und das könnte genau passen. Ähnliche Härte, ähnliche Spinfreudigkeit, ähnliche Zielgruppe. Dabei kommt es vor allem darauf an, ob der Tibhar Evolution FX-S das größte Problem des T05 FX, dessen Spinanfälligkeit, besser im Griff hat. Und auch, wie viele Stärken die beiden Beläge teilen.
Im gleichen Kontext zählt für mich der Donic Bluefire M3 immer noch zu den leistungsfähigsten Softbelägen. Durch das spinfreudige, straffe Obergummi kann sehr viel Power und Rotation ins Spiel kommen. Besonders auf Carbonhölzern wirkt der M3 wie ein wahres Powerhouse.
Und natürlich dürfen die neueren Softbeläge nicht fehlen. Mit andro Rasanter R42 und V42, JOOLA Rhyzer 43, Donic Bluestrom Z3 oder andro Hexer Powergrip SFX fallen mir gleich mehrere Beläge ein, die diesen Markt bedienen möchten.
Außerdem sind ältere Belagmodelle im Vergleich sehr interessant. Der Tibhar Aurus Soft ist und bleibt für mich ein giftiger, kontrollierbarer und leistungsfähiger Konkurrent, wenngleich die Katapult- und Dynamikeigenschaften der Beläge neuester Generation beeindruckend sind.
Erst kürzlich habe ich den andro Hexer Duro wieder gespielt, welcher im Medium-Soft Bereich der „Alleskönner“-Belag ist. Aber gegenüber den leistungsintensiven Belagmonstern ist der Duro schon eher moderat.
Alle diese Beläge habe ich genannt, da der Tibhar Evolution FX-S in Konkurrenz zu den typischen medium-soft oder soft-medium Belägen stehen wird. Spieler, die auf eine solche Schwammhärte zurückgreifen, setzen auf eine Allround-Offensiv-Strategie, bei der mittelschnelle Angriffsbälle, wie auch sehr gefühlvolle Topspins, gespielt werden. Die Ballkontrolle muss gegeben sein.
Im passiven Blockspiel, meist auf der Rückhandseite, muss die notwendige Länge vorhanden sein und ein fehlerverzeihender Katapult einsetzen. Ob der FX-S alle diese Kriterien erfüllt, will ich im folgenden klären.
Wie den EL-S habe ich mir auch den FX-S genauer angeschaut. Der Schwamm ist relativ grobporig konzipiert und sehr elastisch. Als Härtegrad würde ich 42,5° vermuten. Das Obergummi ist enorm griffig sowie robust und ist mit dem des EL-S identisch. Daher ist die Noppenstruktur ebenso mittellang und durchschnittlich breit.
In der Verpackung (rot 1,9~2,0) wog mein erstes Testexemplar 107g. Ungeschnitten machte das 68g und geschnitten 44g. Bei meinem erst kürzlich abgehaltenen Re-Test wurde mit einem schwarzen 2,1~2,2 Belag gespielt. Dieser hatte ein Verpackungsgewicht von 106,77g. Ungeschnitten brachte der Belag 67,52g auf die Waage. Geschnitten waren es 42,99g. Also ein etwas leichteres Exemplar.
Beim Einkontern hat der Belag eine mittelschnelle Grundgeschwindigkeit. Es setzt ein ordentlicher Katapult ein, der das geradlinige Spiel etwas unterstützt. Zudem besitzt der Tibhar Evolution FX-S eine besonders gute Ballrückmeldung. Eine gute Kontrolle über das Geschehen ist ebenfalls gegeben.
Die ersten Topspins konnte ich sehr gefühlvoll und mit einer guten bis sehr guten Rotation spielen. Die Ballflugkurve ist mittelhoch und mittellang. Der Eröffnungstopspin ist, wie beim EL-S, die große Stärke des Belags. Allerdings ist dieser ein ganzes Stück langsamer und gefühlvoller.
In der maximalen Rotation ist der Tibhar Evolution FX-S deutlich vor dem weicheren FX-P. An den EL-P kommt der Belag bei weichen Topspins spintechnisch heran. Bei härteren Schlägen besitzt der EL-P dann deutlich mehr Power und etwas mehr Rotation. Der EL-S ist dem FX-S dann komplett überlegen.
Aus der Halbdistanz kann der Tibhar Evolution FX-S auf einen schönen Spinbogen und eine gute Dynamik zurückgreifen. Der FX-S besitzt dahingehend deutlich mehr Power als ein Hexer Duro oder Tibhar Aurus Soft. Die Ballankopplung ist, bedingt durch das griffige Obergummi, optimal, wenngleich durch den medium-soft Schwamm auch etwas Ungenauigkeit in die Schläge kommt.
Dafür ist der FX-S noch fehlerverzeihender als sein großer Bruder, der EL-S. Bei harten Endschlägen muss man bei dem Belag etwas mehr Abstriche machen. Der harte Gegentopspin gelingt dennoch außerordentlich gut, wenngleich nicht mit der allergrößten Durchschlagskraft.
Im Endeffekt ist der Tibhar Evolution FX-S der beste Topspinbelag für weiche, gefühlvolle Topspins. Gegenüber seinen Konkurrenten wie dem Tenergy 05 FX oder dem Donic Bluefire M3 kann mehr Dynamik ins Spiel gebracht werden. Im Unterschied zum FX-P besitzt der Belag den schöneren und besseren Spinbogen, wodurch die Fehlerquote im Topspinspiel deutlich sinkt. Und im Vergleich zu einem Hexer Duro oder Aurus Soft ist der FX-S schneller, spinniger und dynamischer.
Im Aufschlagspiel kann, vor allem weich getroffen, ein sehr guter Spin gespielt werden. Auch kompliziertere Aufschlagtechniken sind möglich. Im passiven Rückschlagspiel setzt ein moderater, fehlerverzeihender Katapult ein. Die Genauigkeit in den Schlägen bleibt auf einem ähnlich hohen Niveau, verglichen mit dem EL-S.
Dennoch merkt man, dass das Obergummi gerne Spin annimmt. Daher ist der FX-S etwas anspruchsvoller als typische medium-soft Beläge wie Hexer Duro oder Vega Europe. Das Spielpotential ist aber wiederrum wesentlich besser. Vor allem der weiche Bananenflip kann mit einer außerordentlich hohen Quote und relativ rotationsgeladen gespielt werden.
Im Blockspiel macht der Tibhar Evolution FX-S eine gute Figur. Bei passiven Blockbällen sorgt das mittelschnelle Tempo und der moderate Katapult für ein gutes Ballgefühl. Die Bälle können gut und präzise platziert werden. Das Schlägerblatt muss etwas geschlossen werden, damit die Blockbälle nicht zu hoch geraten. Aktive Spinblocks gefallen mir am besten. Total aggressiv weggedrückte Blockbälle sind wiederum vom Timing her schwierig. Da bräuchte der FX-S einen härteren Schwamm, um mehr Druck auszuüben.
Im Schussspiel funktioniert der Tibhar Evolution FX-S grundsolide. Die große Stärke des Belags ist diese Disziplin aber nicht. In der Ballonabwehr kann sich schön eingegraben werden. Die Mischung aus Katapult und mittelschnellen Tempo lassen eine gute Ballkontrolle und Länge in den Ballonabwehrschlägen zu. Für Gegenangriffe ist zudem noch genügend Power vorhanden.
Im medium-soft Bereich setzt der Tibhar Evolution FX-S neue Maßstäbe. Der weiche Topspin kann extrem sicher, platziert und mit jeder Menge Rotation gespielt werden. Im Gesamtpaket bietet der Belag im Vergleich zu den anderen soft-medium Beläge einfach die beste Lösung, was Tempo, Rotation und Dynamik angeht.
Die Spinanfälligkeit ist da, aber nicht so hoch wie mit dem T05 FX. Zudem ist der FX-S dynamischer. Gegenüber den Belägen mit dünnerem Obergummi (Rhyzer, Rasanter, Bluestorm) empfinde ich die Spinentwicklung und Ballflugkurve deutlich besser. Weiterhin hat ein Aurus Soft in allen Punkten das Nachsehen, wie auch der Hexer Duro. Lediglich ist mehr Kontrolle bei diesen beiden vorhanden.
Für Powerallrounder oder Angriffsspieler, die eine schwächere Rückhandseite ausgleichen möchten, bietet der FX-S ein hohes Leistungspotential. Mit diesem Potential kommt aber auch eine vergleichsweise hohe Spinanfälligkeit hinzu, wobei die Ballkontrolle prinzipiell sehr gut ist. Durch diese Eigenschaften findet der Belag wohl in allen Leistungsklassen seine Anhänger. 1-2mal pro Woche sollte dennoch trainiert werden.
Im Vergleich zu den anderen Tibhar Evolution Belägen besitzt der FX-S mehr Spin und Tempo als der FX-P. An den EL-P kommt dieser hingegen nur beim gefühlvollen Spinspiel heran. Gemessen am neuen EL-S ist der FX-S eine entschärfte Version, die wesentlich mehr Ballkontrolle und Ballgefühl liefert.
Und noch ein paar letzte Worte zum Plastikball. Wie schon der EL-S funktioniert auch der FX-S hervorragend mit den Polybällen. Ich hatte keine Nachteile und konnte die gute Dynamik und Rotation sehr einfach auf die Platte bringen.
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