Mit dem Testbericht zum Tibhar Evolution FX-D kann ich nun wieder sagen, alle Tibhar Evolution Beläge getestet zu haben. Zusammen mit dem gleichzeitig getesteten Tibhar Evolution EL-D komme ich auf zehn Belagvarianten innerhalb der Serie.
Ob Tibhar seine Evolutions noch erweitern wird, wage ich zumindest nach heutiger Sicht zu bezweifeln. Bis auf ein paar Kleinigkeiten gibt es keine Erweiterungsmöglichkeiten mehr, die wirklich sinnvoll sind und einem anderen Evolution Belag keine Konkurrenz machen.
Vielmehr interessant wird sein, ob die andere „Pro Player Version“ Belagserie namens Tibhar Infinity in nächster Zeit auf den Markt kommt. Auf der ITTF Zulassungsliste LARC werden immerhin schon zwei Versionen gelistet: Der Tibhar Infinity MX-P und der Tibhar Infinity MX-S.
Man darf gespannt sein, ob ich recht behalte.
Eine seltene Spezies: Mediumbeläge
Im allgemeinen gibt es im Vergleich sehr wenig Auswahl bei Belägen im Medium-Bereich (44-45°). Sehr häufig bieten Belagserien mit harten (50°), medium-harten (47,5°) oder medium-soften (42,5°) Belagvarianten eine große Auswahl für die Tischtennisspieler an. Lediglich Medium-Liebhaber gehen leer aus.
Und wenn es mal einen Medium-Belag gibt, besitzen diese häufig katapultige Eigenschaften. Ich denke da an den andro Rasanter R45 oder andro Hexer Grip, wie aber auch an den Tibhar Aurus Select.
Das finde ich persönlich sehr schade, kann aber den Zusammenhang verstehen. Beim Betrachten der unterschiedlichen Spielertypen kommen versierte Angreifer gut mit härteren Belägen klar. Wer hingegen Schwierigkeiten mit der Technik hat oder einfach eine schwächere Rückhandseite kaschieren möchte, fährt mit weicheren Belägen nicht schlecht.
Und ein sich weicher spielender Medium-Belag liegt in der Wohlfühlzone vieler passiv agierender Spieler, bietet aber dennoch gute Angriffseigenschaften.
Ich finde jedoch, dass Medium-Beläge mit guter Performance und einem mittleren Ballanschlag zu sehr von den Marken vernachlässigt werden. Ich selbst bin vom Xiom Omega V Euro begeistert und empfehle den Belag regelmäßig. Ein Nittaku Fastarc C-1, Tibhar Evolution EL-S, Donic Bluefire M2 oder Xiom Vega Japan gehören zu den beliebtesten Tischtennis Belägen.
Medium drauf – Soft drinnen
Wenn ich mir die Produktbeschreibung und den gefühlten Härtegrad vom Tibhar Evolution FX-D anschaue, liegt die Vermutung doch nahe, dass es sich um einen eher softeren Mediumbelag handelt. 43,0-45,0° EUR soll die Gesamthärte des Belags entsprechen.
Ein Vergleich zu den schnelleren Medium-Soft Belägen darf dann wohl nicht fehlen. Besonders moderne Beläge wie der Tibhar Evolution FX-S, andro Hexer Powergrip SFX oder Donic Bluestorm Z3 kommen mir da in den Sinn. Ich werde im Laufe des Tests merken, welche Alternativen zum FX-D noch hinzu kommen.
Erwartungen an den FX-D
Aufgrund der Erfahrung mit dem EL-D und den beschriebenen Eigenschaften seitens Tibhar erwarte ich einen Belag, der mir jede Menge Katapult und Unterstützung geben wird. Außerdem wird es interessant sein, wie weich sich die Kombination aus dem eher flexiblem Evolution D-Obergummi mit einem Medium-Schwamm spielen wird.
Interessant finde ich noch die Frage, ob der Tibhar Evolution FX-D ein Upgrade zum FX-P sein kann. Denn ich fand das Konzept aus weichem Schwamm mit leistungsfähigem Obergummi schon damals spannend, habe mich aber immer gefragt, ob es vielleicht ein besseres Balancing zwischen Obergummi und Schwamm geben kann.
Ich werde im Test zum FX-D folgende Fragen, wie auch weitere, klären: Worin liegen die Stärken des FX-D? Wie sieht es mit Schwächen aus? Wo ordnet sich der Tibhar Belag im Dschungel der Tischtennis Beläge ein? Gibt es gute Alternativen bzw. für welche Beläge stellt der FX-D einen guten Ersatz dar? Welcher Spielertyp sollte sich den Belag mal näher anschauen?
Technische Eigenschaften des Tibhar Evolution FX-D
Wie schon bei seinen härteren Varianten verwendet der Tibhar Evolution FX-D ein relativ elastisches Obergummi. Auf den ersten Blick kann ein griffiges Obergummi vorgefunden werden. Es ist leicht matt, mit dennoch noch sichtbar durchscheinenden Noppen ausgestattet.
Die Noppenhälse an sich sind vergleichsweise breit, aber nicht kurz gestaltet. Zudem stehen diese nahe beisammen.
Die Schwammhärte des Belags liegt im mittleren Bereich. Durch die mittelgroßen Poren kann dieser aber schon sehr einfach zusammengedrückt werden.
Beim Drucktest erweist sich diese Kombination als sehr elastisch. Eine wirkliche Härte kann nur beim maximalen Zusammendrücken festgestellt werden. Vor allem im ersten Drittel kommt einem das eher wie bei einem Softbelag vor.
Etwas überrascht hat mich das hohe Gewicht des Belags. Ich hätte 1-2 g weniger erwartet. Mit Verpackung wiegt mein Testexemplar (Rot 2.1-2.2 mm) 109,39 g. Ergo nicht viel weniger Gewicht als beim EL-D.
Der ungeschnittene Belag bringt es auf 70,51 g. Geschnitten auf das Testholz (Tibhar Offensive Premium) verbleiben 46,21 g auf dem Schläger.
Spieleigenschaften des Tibhar Evolution FX-D
Mit den ersten Schlägen wird klar, dass das Spielgefühl mit dem Tibhar Evolution FX-D in eine sehr weiche Richtung geht. Gefühlvoll und mit einem satten Sound begleitet lassen sich die Konterbälle spielen.
Der Belag wirkt dabei sehr gutmütig, wenngleich das Grundtempo gar nicht so niedrig ist. Bei jedem Schlag konnte ich eine hohe Schlagunterstützung feststellen. Insgesamt würde ich den FX-D im mittleren Bereich ansiedeln, was das allgemeine Tempo betrifft.
Der Belag beschleunigt die Bälle auch gut, aber halt im Rahmen des weichen Spielgefühls. Der starke Eigenkatapult dominiert die gute, aber nicht alles übergreifende Dynamikentwicklung.
Topspinspiel & Offensivakzente
Im Topspinspiel kann sehr sicher und mittelschnell agiert werden. Ich konnte besonders die langsamen Topspins gut führen. Bei allen Angriffsschlägen kommen Schlagsicherheit und -unterstützung nicht zu kurz.
Im schnelleren Spiel, besonders bei Endschlägen, besitzt der Tibhar Evolution FX-D klare Grenzen. Man kann den Ball zunächst gut beschleunigen, aber es fehlt Härte und Power, um direkte Punkte bei jedem Schlag zu forcieren.
Vielmehr kommt der FX-D über ein sehr variables Spiel. Obwohl der Belag nicht unbedingt die beste Präzision besitzt, konnte ich meine Gegner gut ausspielen. Die hohe Sicherheit bei Offensivaktionen und das starke, aber nicht überschießende, Eigenleben des Belags lassen jeden Schlag sehr einfach wirken.
Gegentopspin, Halbdistanz & Rotation
Im offenen Spiel kann gut mitgespielt werden. Gegentopspins gelingen sehr sicher, aber auffällig ungefährlich. In der Halbdistanz fühlt sich der Tibhar Evolution FX-D sehr wohl. Es ist gerade noch genügend Speed vorhanden, um die Ballwechsel mitzugestalten und eigene Akzente zu setzen.
Die Spinentwicklung allgemein ist gut. Bei langsamen Schlägen kann deutlich mehr Rotation ins Spiel gebracht werden. Im schnellen Spiel wirken die Spinkurven recht flach und ungefährlich.
Die Vorbereitung von eigenen Angriffsschlägen liegt dem FX-D, wohingegen der Abschluss mit einer schnelleren Schlagseite sinnvoller ist. Notschläge gelingen überragend gut. Die Mischung aus hohem Katapult, angemessener Dynamik und angenehmen Spielgefühl kaschieren selbst über falsche Stellungen zum Ball hinweg, was ich so nur von Softbelägen gewohnt bin.
Aufschlag & Rückschlag
Im Aufschlagspiel kann mit dem Tibhar Evolution FX-D ein guter Schnitt erzeugt werden. Vielmehr als ein gefährlicher Aufschlag steht aber das gute Ballgefühl im Vordergrund, mit welchem ich sehr platziert und einfach ganz sichere Aufschläge auf die Platte zaubern konnte.
Im Kurz-Kurz konnte ich einen guten Touch feststellen, mit welchem das Legen hinter das Netz problemlos möglich war. Was ich vermisste, war der letzte Spin bei solchen Schlägen. Zudem gerieten die Rückschläge manchmal eine Spur zu hoch.
Bei der Aufschlagannahme überzeugt der FX-D durch sein überragendes Ballgefühl und das wenig spinanfällige Spielverhalten. Selbst schwierige Angaben des Gegners konnte ich mit einer hohen Quote retournieren.
Schwieriger wurde es beim Platzieren. Zwar gelang es mir, vernünftige Rückschläge zu spielen, aber nicht immer so, wie ich das wollte. Der Belag ist manchmal einfach zu weich und flexibel. Ein direkterer Ballanschlag würde besonders bei viel Handgelenkeinsatz nicht schaden.
Bei aktiven Rückschlägen konnte ich nahezu jeden Ball anflippen. Zwar waren die Flips nicht sonderlich gefährlich, jedoch brachte das meine Gegner aus ihrem Rhythmus. Und wenn ich dann doch mal einen Unterschnittball gespielt habe, wussten die gar nicht mehr, was das ist 😉
Der Bananenflip gelingt sehr einfach und besitzt eine schöne Kurve. Eröffnungen über dem Tisch gehen auch. Aber ich musste vom Anspruch runter kommen, direkte Punkte damit zu machen.
Blockspiel
Im Blockspiel liegt eine große Stärke mit dem Tibhar Evolution FX-D. Durch die Mischung aus dynamischen und katapultigen Spieleigenschaften kann jede Art von Block sicher und platziert angebracht werden. Auch den Gegner unter Druck zu setzen ist möglich.
Bei aktiven Blockbällen kann der Ball gut flach gehalten werden. Die Länge ist ausreichend, um die Gegner zu beschäftigen. Ich persönlich würde mir zwar eine direktere Ballrückmeldung wünschen, aber wenn es funktioniert, kann man nicht meckern.
Im passiven Blockspiel lassen sich alle Topspins gut abtropfen. Selbst späte Blocks werden nicht zu hoch. Lediglich die Geschwindigkeit der späten Blocks ist zu gering, um den Gegner in die Defensive zu drängen. Fehler werden mehr über lange Ballwechsel provoziert.
Schuss & Ballonabwehr
Im Schussspiel fühlt man sich mit dem Tibhar Evolution FX-D sehr wohl. Der Belag ist gerade schnell genug, um den Gegner auf Distanz zu halten. Ohne die willkommene Mithilfe des Gegners lassen sich die Ballwechsel aber nicht zu Ende spielen.
Aus der Ballonabwehr kommt viel Spielfreude auf. Ich konnte so sicher agieren, dass lange Ballwechsel vorprogrammiert waren. Leider sind Höhe und Länge für die Gegner nicht so gefährlich, sodass diese sie auch Spaß daran hatten, mich durch die Halle zu scheuchen.
Gegenangriffe sind eher über zwei bis drei Schritte möglich, indem man sich weiter an die Platte heranarbeitet. Für plötzliche Tempowechsel fehlt dem FX-D einfach die Power.
Alternativen zum Tibhar Evolution FX-D
An Alternativen zum Tibhar Evolution FX-D mangelt es nicht. Denn nicht nur bei Medium-Belägen finde ich einige Kandidaten, sondern auch bei den Medium-Soft Belägen muss ich eine ganze Reihe in Betracht ziehen.
Je nachdem, welche Spieleigenschaften wichtig sind, steht entweder das elastische Obergummi oder der dynamische Medium-Schwamm im Vordergrund. Darüber hinaus gibt es einige Evolutions innerhalb der Serie, die ich unter bestimmten Voraussetzungen als Alternative betrachte.
Tibhar Evolution FX-S & FX-P
Ich fange einfach mit den anderen flexiblen Evolutions an. Das Gesamtfeeling des FX-D ist bei langsamen Schlägen sogar weicher als beim FX-S. Vor allem passive Rückschlage gehen einfacher von der Hand. Die Spinanfälligkeit ist beim Tibhar Evolution FX-S deutlich größer.
Der Katapult kommt nicht so stark zum tragen. Abgesehen vom schnellen Offensivspiel würde ich dem FX-D mehr Schlagunterstützung und Kontrolle zuweisen. Im Angriffsspiel kann aber über die stabile Ballflugkurve und dem geringeren Endtempo mehr Sicherheit mit dem FX-S ins Spiel gebracht werden.
Der FX-S baut seine Dynamik später auf und wirkt im Spinspiel giftiger. Es handelt sich schlicht um komplett konträre Belagkonzepte, die sich aber in gewissen Bereichen tangieren. Ich kann mir einen Wechsel vom FX-D zum FX-S und umgekehrt vorstellen, da die Anforderungen insgesamt ähnlich sind.
Es stellt sich halt die Frage, ob ich lieber einen schnelleren Belag mit mehr Unterstützung spielen möchte, der sehr variabel auch in der Halbdistanz Akzente setzt. Oder lieber einen langsameren, spinnigeren Belag, der etwas gefährlicher wirkt, aber mehr durch den eigenen Armzug zur Geltung kommt, ohne viel mehr Körpereinsatz zu benötigen.
Es hängt schlicht vom Spielertyp ab.
Noch besser finde ich den Tibhar Evolution FX-P als Alternativen Belag. Was mich immer an diesem Belag gestört hat, ist die Tatsache, dass sich dieser schnell spielen lässt, trotz der geringen Härte, aber letztendlich zu weich ist, um die angedeutete Power auszunutzen.
Eine Spur mehr Härte, Tempo und ein leichtgängigeres Spielgefühl wären aus meiner Sicht wünschenswert. Und genau das bietet der FX-D gegenüber dem weicheren Pendant. Das Obergummi ist bei diesem zwar etwas flexibler, aber wird durch mehr Dynamik mit dem härteren Schwamm locker ausgeglichen.
Beide Beläge besitzen keine hohe Spinkurve, können aber in bestimmten Spielsituationen sehr leistungsstark gespielt werden. Zudem ist der FX-D einfach konstanter und kann mit seiner Mischung aus Katapult und Ballgefühl ein angenehmeres Spielgefühl erzeugen.
Wer also den FX-P mag, aber diesen in manchen Spielsituation als zu weich und unausgeglichen hält, kann sich den flexibel-dynamischen Bruder mal näher anschauen.
Tibhar Evolution EL-D
Ein guter Vergleich kann mit der härterten Evolution-Version Tibhar Evolution EL-D gezogen werden. Die Unterschiede zwischen FX-D und EL-D sind nicht so groß wie zwischen Tibhar Evolution MX-D und EL-D, aber dennoch deutlich spürbar. Dies liegt allem voran an der ähnlicheren Schwammhärte und der Einflussmöglichkeit des weichen Obergummis bei weicheren Schwämmen.
In Verbindung mit einem Medium-Schwamm spielt sich das Belagkonzept schon sehr flexibel. Ich hatte bereits mit dem EL-D in manchen Spielsituationen das Gefühl, dass ein härterer Schwamm nicht schaden könnte.
Was beim FX-D fast gänzlich verloren geht, ist die dominante Dynamik der härteren Belagversionen. Dadurch erhalte ich zwar sehr viel Kontrolle, Ballgefühl und einen satten Sound, aber vor allem weniger Gefährlichkeit. Konnte der EL-D in seinem Rahmen noch wirkliche Akzente setzen, ist das mit der flexiblen Variante eher ein gutmütiges mitspielen.
Gut finde ich, dass Dynamik nicht mehr zu früh einsetzt. Im passiven Spiel machte das einen großen Unterschied.
Ich halte insgesamt den Tibhar Evolution EL-D für den besseren Belag, keine Frage. Hingegen liefert der Tibhar Evolution FX-D einen deutlich größeren Nutzen für Spieler, die eine hohe Unterstützung durch einen guten Eigenkatapult spüren möchten und zudem im schnellen Spiel irgendwie mitspielen wollen.
andro Rasanter R45 & Rasanter-Evolution Einordnung
Im Vergleich zum andro Rasanter R45 ist ein weicheres Spielgefühl vorhanden. Allgemein wirkt der FX-D kontrollierter und gutmütiger. Der weichere Ballanschlag und das weniger spinanfällige Spielgefühl geben Sicherheit in allen Lagen.
Der R45 ist dagegen leistungsfähiger und in seinem Rahmen deutlich schneller spielbar. Zudem empfinde ich die Ballflugkurve, vor allem bei der langsamen Eröffnung, als höher und spinstärker.
Mit beiden Belägen kann sicher aus der Halbdistanz agiert werden, wobei der R45 mehr Power liefert.
Als weichere Alternative ordnet sich der FX-D etwas unterhalb des R45 ein.
Man kann die neuen D-Evolution immer als flexiblere und variablere Alternativen zu den neueren Rasanter Belägen einordnen. Ein MX-D bietet mehr Spindynamik & Konstanz gegenüber dem schnelleren Rasanter R53. Der EL-D ist weicher und spindynamischer als der Rasanter R48. Und der FX-D kann als kontrolliertere Alternative des Rasanter R45 durchgehen.
andro Hexer Grip
Was ich sehr interessant finde, sind die parallelen und Unterschiede zum andro Hexer Grip. Zunächst einmal haben beide Beläge diesen sehr weichen und katapultigen Ballanschlag gemeinsam. Deshalb sehe ich persönlich eine ähnliche Kontrolle mit beiden Belägen.
Der Unterschied ist der, dass der Hexer Grip nicht ganz so spinunempfindlich wirkt. Dafür kann eine schönere Spinkurve auf die Platte gezaubert werden. Je schneller und intensiver man spielt, desto mehr Unterschiede kommen zwischen den Belägen zum Vorschein.
Während dem andro Hexer Grip in offensiven Spielsituation die Kontrolle abhanden kommt und der Belag durch sein Eigenleben weniger konstant wirkt, kann mit dem FX-D ein leichgängigeres Spielgefühl an den Tag gelegt werden.
Der Grip scheint am Tisch seine Stärken zu besitzen, obwohl dieser auch variabel in der Halbdistanz spielbar ist. Mit dem FX-D hingegen kann auf viel Sicherheit in den langen Rallies am Tisch und aus der Halbdistanz gebaut werden.
Tibhar Aurus Select
Ein weiterer Vergleichsbelag ist der Tibhar Aurus Select. Beide Beläge spielen sich weicher und flexibler als die meisten Medium-Beläge. Der Select besitzt aber nicht die gleiche Dynamik, sondern kommt dann doch mehr über die Sicherheit im Spinspiel.
Vor allem bei der Eröffnung am Tisch bringt der Tibhar Belag mehr Rotation und Gefährlichkeit ins Spiel. Passiv verzeihen beide Beläge eine große Portion an Fehlern.
Der Katapult des FX-D ist etwas stärker ausgeprägt. Dadurch kann auf etwas mehr Unterstützung in den Schlägen gebaut werden. Beide Vergleichbeläge eignen sich hervorragend für ein typisches Rückhandspiel und sind eher schnellere Alternativen für die weicheren Medium-Soft Beläge.
Eher Alternative für Medium-Soft-Beläge
Wie schon oben im Vergleich zu den Evolutions FX-S und FX-P herausgestellt, kann ein Tibhar Evolution FX-D ganz gut mit Medium-Soft Belägen verglichen werden. Es fehlt dem Belag einfach an Gesamthärte, um mit den leistungsfähigen Medium-Belägen, wie z.B. Xiom Omega V Euro, Tibhar Evolution EL-S, Nittaku Fastarc C-1, Donic Bluefire M2 oder Xiom Vega Japan mithalten zu können.
Dagegen bietet der Belag mehr Potential als ein Tibhar Evolution FX-P, andro Hexer Powergrip SFX oder Donic Bluestorm Z3, was die Offensiveigenschaften angeht. Ohne aber wirklich zu dominieren.
Ideale Holz-Belag-Kombinationen zum Tibhar Evolution FX-D
Die beste Holz-Belag-Kombination konnte ich mit einem Inner Layer Carbonholz (Xiom An JaeHyun TMXi) erfahren. Mit dieser Kombination konnte ich die Schwächen in Sachen Power und Durchschlagskraft, aber auch Ballflugkurve und Spinentwicklung ausgleichen, ohne das Ballgefühl zu verlieren.
Hingegen war die Kombination mit Vollhölzern (Tibhar Offensive Premium, Butterfly Primorac) eher kontraproduktiv. Ich konnte einfach keine gefährlichen Endschläge anbringen. Zwar machte es total Spaß mit so einer Kombination zu spielen, was insbesondere am guten Sound lag, aber letztendlich möchte ich auch mal effektiv Punkte machen.
In Kombination mit einem Outer Layer Carbonholz (Butterfly Viscaria) kam ich gar nicht zurecht. Es fehlt dem Belag einfach an Ballflugkurve oder Härte, um die Bälle ideal mitzunehmen. Lediglich aus der Halbdistanz mitspielen ging hervorragend. Das liegt aber einfach am Viscaria, welches ich dort immer gut finde.
Fazit zum Tibhar Evolution FX-D
Im großen und ganzen hatte ich einen positiven Testeindruck mit dem Tibhar Evolution FX-D. Besonders die Schlagunterstützung bei langsamen Schlägen und die ausgeglichene Dynamikentwicklung haben mir ganz gut gefallen.
Im passiven Spiel, besonders beim Blocken, liegt die große Stärke des Belags. Mit wenig Spinanfälligkeit lassen sich alle kontrollierten Schläge gut anbringen. Zudem kann im offenen Spiel und aus der Halbdistanz gut mitgespielt werden.
Der Belag ist allerdings nicht so leistungsfähig wie manch andere Medium-Beläge und bietet eher bisherigen Medium-Soft Spielern eine Alternative. Der Vergleich zu Medium-Belägen mit soften Ballanschlag ist ebenso gut möglich.
Als gutes Upgrade zu einem Tibhar Evolution FX-P bietet der FX-D ein leichtgängigeres Spielgefühl, berechenbareres Spielverhalten und letztendlich eine große Spielfreude.
Ich sehe den Belag vor allem bei Spielern, die eher gefühlvoll agieren und Fehler vermeiden möchten, aber auch das Potential zu besitzen, mal schneller zu spielen. Besonders variable Powerallrounder oder ehemalige Soft-Tensorspieler können mit dem Tibhar Evolution FX-D glücklich werden.
Es kommt einfach auf die richtige Holz-Belag-Kombination an, worin ich Inner Layer Carbonhölzer als die richtige Wahl ansehe. Und da gibt es eine große Auswahlmöglichkeit im gemäßigtem Offensivbereich, wodurch ein gekonntes Allround-Offensiv-Spiel, welches der FX-D am besten unterstützt, gut umgesetzt werden kann.