Die Tibhar Evolution Belagserie wurde über die Jahre stetig erweitert. Nun möchte ich mir den Tibhar Evolution EL-D etwas näher anschauen. Dieser erschien im Sommer 2022 gemeinsam mit dem Tibhar Evolution FX-D.
Als etwas weichere Belagvariante zum Tibhar Evolution MX-D sind die Erwartungen natürlich hoch. Unter allen von mir getesteten Tischtennis Belägen konnte der MX-D meine bisher am höchsten vergebene Bewertung erreichen. Ich habe den besten Tibhar Belag als komplettesten Tischtennis Belag auf dem Markt bezeichnet.
Meine Erfahrungen mit Tibhar Evolution Belägen
Wenn ich mich umschaue, welche Tischtennis Beläge am häufigsten gespielt werden, dann komme ich an den Evolution Belägen nicht vorbei. Als ich auf der LARC Liste, der Zulassungsliste für TT-Beläge, die Tibhar Evolution Beläge MX-P, EL-P und FX-P erblickte, waren diese nicht im freien Handel erhältlich.
Speziell für Profispieler konstruiert, so sagt es zumindest die Legende, welche Tibhar rund um die Evolutions erschaffen hat, wurde der Zugang zu den heute beliebten Belägen erst zu einem späteren ermöglicht.
MX-P, EL-P & FX-P
Als ich das erste mal einen Tibhar Evolution Belag in der Hand hielt, war ich derart voller Vorfreude. Ich hatte den Launch in Europa nicht abwarten können und orderte die Beläge in Asien.
Leider folgte auf die Vorfreude eine große Ernüchterung. So geil der MX-P auch ist, mit samt seinen hervorragenden Offensiveigenschaften, für mich ist der Belag jedoch nicht geeignet. Die gesamte P-Reihe der Evolutions spricht mich als variablen Topspinspieler nicht an.
Dementsprechend konnte ich den Hype um die Evolutions verstehen, schließlich funktionieren Traumschläge im Training oder beim Testen fast schon zu häufig. Aber für mich und mein Spielsystem sind genau diese Evolution Beläge nicht geeignet.
MX-S, EL-S & FX-S (MX-P50)
Was denkt ihr nun, wie sehr ich mich über den Tibhar Evolution MX-S gefreut habe. Ein Belag, der auf Spin getrimmt ist und im Topspinspiel punktet, sollte doch für mich interessant sein? Leider wieder Ernüchterung, da ich einfach nicht so viel Armzug und Körpereinsatz konstant auf die Platte bringe, wie es notwendig wäre, den Belag im Wettkampf voll auszureizen.
Doch der Tibhar Evolution EL-S und FX-S sind dann die Antwort auf meine Gebete, mal auf einen Tibhar Evolution Belag dauerhaft zu wechseln? Natürlich war mir letztendlich der EL-S zu weich und im Blockspiel zu katapultig. Der FX-S war für mein damaliges Spielholz, einem alten Japan Primo, deutlich zu weich.
An dieser Stelle möchte ich auch den vergleichsweise leblosen MX-P50 erwähnen, der aber wohl für Belagtuner, also nicht mich, vorbehalten bleibt.
MX-D & FX-D
Dann kam der Tibhar Evolution MX-D, den ich wirklich lange getestet habe und den ich insgesamt als besten Angriffsbelag auf dem Markt ansehe. Wiederum ist ein Wechsel auf den MX-D am hohen Gewicht gescheitert. Ich habe einfach eine Wohlfühlzone, was das Gesamtgewicht des Schlägers, wie auch die Kopflastigkeit betrifft. Mit einem oder gar zwei MX-D ist es einfach zu viel…
Zum Tibhar Evolution FX-D möchte ich an dieser Stelle nicht viel sagen, da ein eigener Testbericht folgt und ich einiges weiter unten im Testbericht im Abschnitt Alternativen zum Tibhar Evolution EL-D zu sagen habe. Um es kurz zu machen, ist mir persönlich der Belag zu weich und zu katapultig.
Erwartungen an den EL-D
Durch die Erfahrungen des MX-D geprägt, bin ich natürlich gespannt, wie sich die hohe Dynamik in Verbindung mit einem weicheren Schwamm auswirkt. Tibhar geht mit dem EL-D ja nicht nur eine Stufe herunter, was um die 50° Schwammhärte bedeutet hätte. Vielmehr wird der Belag, laut Tibhar, eine gefühlte Härte von 45,0-47,0° aufweisen.
Warum Tibhar nicht einfach die Schwammhärten bei den Evolutions angibt und die Interpretation der gefühlten Gesamthärte nicht uns Spielern überlässt, kann sich jeder selbst fragen.
In meinem Test werde ich versuchen, folgende Fragen zum Tibhar Evolution EL-D zu beantworten: Worin liegen die Stärken des Belags? Gibt es Schwächen? Welche Alternativen gibt es? Kommt der EL-D an das Leistungsniveau von MX-D, MX-S und MX-P heran? Wie sieht der Vergleich zu den anderen mittleren Evolutions EL-S und EL-P aus? Und kann der EL-D ein Belag sein, der für Spinspieler wie mich passend ist?
Technische Eigenschaften des Tibhar Evolution EL-D
Nach dem Betrachten des Obergummis würde ich vermuten, dass alle D-Evolutions mit dem gleichen Obergummi ausgestattet wurden. Es ist sehr griffig, leicht matt, aber mit noch sichtbaren, durchscheinenden Noppen.
Die Noppen selbst stehen recht dicht zusammen, sind vergleichsweise breit, aber nicht unbedingt kurz ausgelegt. Insgesamt wirkt das Obergummi relativ elastisch und flexibel.
Der Schwamm des EL-D wurde mit einer mittleren Porigkeit versehen. Zudem lässt sich der Schwamm zunächst sehr einfach zusammen drücken und erst spät kommt die eigentlich Härte durch. Ich würde auf einen 47.5° Schwamm tippen, aber ist nur mein Gefühl.
Allein durch das flexible Obergummi und der beschriebenen Eigenschaften des Schwammes vermute ich ein eher weicheres Spielgefühl beim Spielen.
Vom Gewicht her liegt der Tibhar Evolution EL-D in einem zu erwarteten Rahmen. Mit Verpackung wog mein Testexemplar (rot Max.) 110,71g. Der ungeschnittene Belag bringt 72,11g auf die Waage. Geschnitten auf mein Testholz (Tibhar Offensive Premium) verbleiben 47,36g auf dem Schläger.
Spieleigenschaften des Tibhar Evolution EL-D
Beim Einkontern ist sofort ein ordentlicher Katapult spürbar. Der Tibhar Evolution EL-D wirkt sehr lebendig und besitzt einen gefühlvollen Ballanschlag. Mit Hilfe der bemerkbaren Dynamik können Tempoerhöhungen einfach umgesetzt werden.
Ich hatte insgesamt ein gutes Spielgefühl mit dem Belag, aber muss auch sagen, dass dieser trotzdem recht anspruchvoll zu spielen ist. Das Grundtempo ist relativ hoch. Das weiche Spielgefühl bei kontrollierten Schlägen darf nicht über die spürbare Powerentwicklung beim schnelleren Spielen hinwegtäuschen.
Topspin & Endschläge
Im Topspinspiel kommt der Tibhar Evolution EL-D mit einer guten Mischung aus hohem Tempo, sehr guter Spinentwicklung und einem hohem Maß an Dynamik daher. Bei langsamen Topspins auf Unterschnitt kann mit einer guten Unterstützung gerechnet werden.
Der Ballauswurf liegt aber eher auf mittlerem Niveau. Das Rotationsniveau liegt im oberen Bereich, aber spürbar unterhalb der spinstarken Evolutions wie MX-S, MX-D oder EL-S. Ich hatte manchmal das Gefühl, durch das krasse Feedback bei schnellen Topspins, mehr Rotation in die Schläge zu bekommen, als tatsächlich beim Gegner ankommt.
Diese „Mogelpackung“ wurde bei Endschlägen noch deutlicher, da ich eigentlich den Ball mit enorm viel Power gefühlt geschlagen hatte, aber am Ende weniger direkte Punkte als erhofft herauskamen.
Ich schätze, dass der Tibhar Evolution EL-D einfach einen Tick zu weich ist, aber aufgrund der früh und stark einsetzenden Dynamik einem das Gefühl eines spinnigeren, schnelleren Schlags vorgibt. Letztendlich besitzt die Dynamik des Belags aber offensichtliche Limitierungen im Grenzbereich.
Halbdistanz & Gegentopspin
In der Halbdistanz fühlt sich der EL-D sehr wohl. Man kann schnelle Topspins mit einem satten Sound aus allen Lagen gekonnt spielen. Eine große Stärke ist dabei das Ballgefühl bei Gegentopspins. Recht intuitiv und leistungsstark lassen sich lange Rallies problemlos gestalten.
Denke die mittlere Ballflugkurve ist optimal für einen Mix aus schnellen und langsamen Topspins geeignet, wobei der Tibhar Evolution EL-D eine leichte Tendenz hin zum tempodynamischen zeigt. Durch das weiche Setup fehlt mir manchmal der letzte Biss oder die letzte Präzision im Schlag.
Dynamik & Notschläge
Ich kann mich trotz der früh und stark einsetzenden Dynamik aber nicht über Konstanz beim Schlagen beklagen. Alle Angriffsschläge lassen sich nachvollziehbar spielen, wenn man sich an die Charakteristik des Belags gewöhnt hat.
Interessanterweise gelingen mir Notschläge nicht wirklich gut, obwohl eine ordentliche Portion Katapult als Unterstützung vorhanden ist und der EL-D nicht wirklich spinanfällig daher kommt. Mir liegt wohl einfach die starke Dynamik des Belags in solchen Situtation nicht.
Aufschlag & Rückschlag
Sehr einfach und ohne große Umstellung kann ich meine guten Aufschläge mit dem Tibhar Evolution EL-D anbringen. Zwar gibt es spinnigere Beläge im Aufschlagspiel, aber das Rotationsniveau ist ausreichend, um einige Fehler des Gegners hervorzubringen. Grundsätzlich dienten Aufschläge mit dem EL-D mehr zur Vorbereitung als zu direkten Punkten.
Im Kurz-Kurz hatte ich echte Probleme. Entweder habe ich die Rückschlage ins Netz geschoben oder diese sind mir zu hoch bzw. zu lang geworden. Ich konnte über den gesamten Testzeitraum keine vernünftige Lösung für meine Technik finden.
Auf ein Butterfly Viscaria geklebt funktionierte es besser, aber immer noch nicht zufriedenstellend. Im Endeffekt konnte ich nicht den richtigen Druckpunkt finden. Das war schon frustrierend. Also beschränkten sich meine passiven Rückschläge auf lange, flache Schupfbälle. Wenn meine Gegner sich darauf eingestellt hatten, blieb nur die bedingungslose Offensive als Option übrig.
Aktive Rückschläge waren mit dem Tibhar Evolution EL-D dementsprechend kein Problem. Ich konnte sowohl sehr direkt Flippen, als auch mit meinem Bananenflip eine schöne Spinkurve auf die Platte zaubern. Die Mischung aus Spin, Speed und Dynamik ließen direkte Eröffnungen über dem Tisch einfach erscheinen. Lediglich die letzte Portion Gefährlichkeit fehlte, sodass sich auch meine schnellen Angriffe immer über mehrere Ballwechsel hinzogen.
Block, Konter & Schuss
Beim aktiven Blocken mit dem Tibhar Evolution EL-D konnte ich eine sehr gute Länge erzielen. Dadurch waren meine Gegner ständig unter Druck. Besonders bei Blocks die Linie entlang folgten sehr viele direkte Punkte.
Noch aktivere Konterschläge erhielten jede Menge Dynamik. Zwar fehlt der direkte Ballanschlag etwas, worunter aber nicht die Präzision gelitten hat. Besonders langsame Topspins lassen sich schnell wegkontern und ermöglichen es, selbst die Initiative zu ergreifen.
Bei passiven Blocks ermöglicht der Belag ein gutes Feedback. Zudem wird nicht sonderlich viel Spin angenommen, sondern der Ball wird wie im Autopilot nach vorne katapultiert. Der Belag verzeiht dementsprechend einige Fehler. Es gibt aber einfacher zu spielende Beläge mit noch mehr Unterstützung.
Im Schussspiel konnte ein guter Druck auf die Platte gebracht werden. Der Tibhar Evolution EL-D ist schnell genug, um die Gegner in der Defensive zu halten. Aus der Ballonabwehr hat man ein hervorragendes Spielgefühl. Die Länge und Höhe lässt sich einfach und nachvollziehbar kontrollieren.
Gegenangriffe sind einfach spielbar, lassen aber die letzte Power oder Rotation vermissen.
Alternativen zum Tibhar Evolution EL-D
Die Alternativen zum Tibhar Evolution EL-D sind vielfältig. Neben dem Vergleich innerhalb der Evolution Belagserie werde ich einige weitere Tischtennis Beläge nennen, die mit einer ähnlichen Charakteristik daher kommen oder als Alternativen andere Stärken in den Vordergrund rücken.
Tibhar Evolution MX-D & FX-D
Zunächst möchte ich den Tibhar Evolution EL-D innerhalb der dynamischen Evolutions vergleichen. Wer von einem Tibhar Evolution MX-D kommt, wird ein extrem viel weicheres Spielgefühl vorfinden. Was den MX-D ausmachte, nämlich der harte Schwamm und die daraus folgende Power, Präzision und Direktheit, sind beim EL-D nur noch angedeutet vorhanden.
Vielmehr steht die starke Dynamik im Vordergrund, die beim MX-D noch durch die Härte ergänzt wurde. Man kann mit beiden Belägen eine ähnliche Beschleunigung erleben, die aber beim EL-D deutlich früher an ihre Grenzen stößt.
Im Vergleich ist der MX-D bissiger und gefährlicher. Wer aber mehr Rückmeldung benötigt, wird definitiv mit der weicheren Belagversion glücklich. Es sei denn, man kommt genauso wie ich nicht mit der früh einsetzenden Dynamik zurecht, die besonders passive Rückschläge schwierig macht.
Insgesamt ist für mich der MX-D der klar bessere Belag, da mehr Power und Direktheit vorhanden ist und die Dynamik durch die Härte noch nachvollziehbarer gesteuert werden kann.
Der Tibhar Evolution FX-D wirkt im Vergleich wie mit der Handbremse angezogen. Es können sehr einfach Topspins gezogen werden und im passiven Spiel ist stets ein wohlwollendes, kontrolliertes Spielgefühl vorhanden.
Der Katapult setzt nun sehr früh ein, aber Dynamikentwicklung ist stark begrenzt. Nun konnte ich auch passiv den Schläger einfach hinhalten, ohne dass der Ball zu schnell herausspringt. Noch weicher sollte man einen Schwamm mit diesem Obergummi aber nicht machen, da ansonsten einfach nur noch ein Flummi vorhanden ist.
Der FX-D verzeiht extrem viele Fehler, ist aber im Angriffsspiel vergleichsweise harmlos.
Tibhar Evolution MX-S & MX-P
In der Herstellerbeschreibung spricht Tibhar davon, dass der Tibhar Evolution EL-D von der Leistungsfähigkeit her mit den TOP-Belägen Tibhar Evolution MX-S und Tibhar Evolution MX-P mithalten könnte. Ich kann das nur angedeutet bestätigen. Mir kam es so vor, als ob der Belag sofort nachlässt, sobald die Grenzbereiche in Sachen Spin und Speed erreicht werden.
Es fehlt einfach eine Nuance mehr Härte, mehr Power oder mehr Spin, um diese Aussage bestätigen zu können. Der Belag kratzt also am Leistungsniveau der TOP Evolutions, ohne es wirklich zu erreichen. Zugleich punktet der Belag durch seine einzigartige Dynamik, wodurch reine Halbdistanzspieler besser mit einem EL-D als mit einem MX-S oder MX-P performen können.
Geht es aber darum, mehr Rotation im Spinspiel vorzufinden, ist der MX-S die erste Wahl. Benötigt es absolute Power und Dominanz, führt kein Weg am MX-P vorbei.
Abgesehen vom Aspekt der Leistungsfähigkeit, den ich hiermit geklärt habe, würde ich nie einem MX-S oder MX-P Spieler als Alternative den EL-D empfehlen. Es gibt einfach zu wenig Gemeinsamkeiten. Am ehesten ist der EL-D eine weichere, kontrollierbare Alternative zum MX-P.
Tibhar Evolution EL-S & EL-P
Nicht fehlen dürfen in meinem Vergleich die weiteren elastischen Versionen EL-S und EL-P. Beide besitzen ein strafferes Obergummi. Der Tibhar Evolution EL-S kommt mit einem minimal weicheren Schwamm daher, kombiniert mit einem spinfreudigen, mittelharten Obergummi. Der Tibhar Evolution EL-P dagegen hat einen deutlich weicheren Schwamm in Verbindung mit einem harten, powergeladenem Obergummi.
Ein Wechsel vom EL-S ist dann ratsam, wenn weniger Spinanfälligkeit und mehr Dynamik aus der Halbdistanz gefragt sind. Im reinen Spinspiel ist der EL-S deutlich gefährlicher. Beide Beläge entwickeln eine gute Portion Dynamik, die aber beim EL-S später einsetzt und nicht bei allen Schlägen so extrem durchkommt.
Gegenüber dem EL-P liegen die Stärken eindeutig im offenen Spiel und aus der Halbdistanz. Es kann offensiver gespielt werden und zugleich ein wohlwollenderes Spielgefühl mit dem EL-D erreicht werden. Wer am Tisch sehr spinnig und schnell eröffnen möchte und dem die Spinanfälligkeit nichts ausmacht, ist besser mit dem EL-P beraten.
andro Rasanter R48 & R45
Der Tibhar Evolution EL-D liegt vom Spielgefühl her genau zwischen den Rasanter Belägen R45 und R48. Außerdem sehe ich viele parallelen bei den Spieleigenschaften, vor allem bei der großen Stärke, der Dynamikentwicklung.
Im Vergleich hat der EL-D einen weicheren Ballanschlag gegenüber dem andro Rasanter R48. Die Grundcharakteristik des EL-D ist etwas spindynamischer und etwas weniger tempodynamisch. Außerdem besitzt der R48 mehr Power im Endschlag. Die Dynamik setzt ähnlich früh ein.
Der andro Rasanter R45 ist dementsprechend weicher, katapultiger und fehlerverzeihender. Der sanfte Ballkontakt ist aber recht ähnlich. Beiden Belägen fehlt es an letzter Durchschlagskraft. Beide lassen sich bis zu einem gewissen Punkt extrem dynamisch und schnell spielen.
Nittaku Fastarc P-1
Der Nittaku Fastarc P-1 ist im Vergleich etwas moderater, besitzt aber ähnliche Stärken. Die mittlere Ballflugkurve und ein dynamisches Spiel aus der Halbdistanz sind mit beiden Belägen gut möglich. Der Ballanschlag ist mit dem Tibhar Evolution EL-D etwas weicher.
Von der Enddynamik her sehe ich die Vergleichsbeläge auf Augenhöhe. Beim P-1 setzt die Dynamik aber später ein und es ist ein leicht spindynamischeres Spielgefühl vorhanden.
Donic Bluestorm AM
Eine interessante Alternative zum Tibhar Evolution EL-D findet man ebenso im Donic Bluestorm AM, den ich kürzlich testen konnte. Mit dem Bluestorm AM liegt der Fokus zwar mehr auf dem strafferen Obergummi, was zu mehr Rotation führt. Allerdings kommt die Dynamik bei beiden Belägen recht früh zur Geltung.
Mit dem EL-D kann etwas variabler gespielt werden und das Spielgefühl kommt etwas gutmütiger herüber.
GEWO Hype KR Pro 47.5
Ebenfalls für das dynamische Halbdistanzspiel eignet sich der GEWO Hype KR Pro 47.5. Der Belag kommt auch über ein weicheres Spielgefühl, bedingt durch ein nicht so hartes Obergummi. Beim Tibhar Evolution EL-D setzt die Dynamik früher und stärker ein.
Bei Endschlägen sehe ich hingegen leichte Vorteile beim Hype KR Pro 47.5. Ich kann einfach mehr Power herausholen. Der Belag dient als Bindeglied zu den spinnigen, aber auch dynamischen Topspinbelägen wie dem Victas Ventus Extra oder andro Hexer Powergrip. Wobei diese gegenüber einem EL-D deutlich spinlastiger zu spielen sind.
Ideale Holz-Belag-Kombinationen zum Tibhar Evolution EL-D
Nun möchte ich einiges zur idealen Holz-Belagkombination mit dem Tibhar Evolution EL-D sagen. Zunächst hatte ich den Belag auf einem Tibhar Offensive Premium kleben. Belag und Holz haben mir zusammen ein hervorragendes Spielgefühl geboten.
Es war sehr einfach, Topspins anzuziehen. Der Sound ist auch nicht ohne gewesen. Während ich das Spielgefühl bei dieser Kombination als sehr gut empfunden habe, fehlte der letzte Druck im Endschlag. Außerdem wird das schon sehr katapultig, trotz dessen, dass es sich um ein Offensivholz und einen Offensivbelag handelt.
Deutlich besser kommt der EL-D auf einem Carbonholz zur Geltung. Wie immer habe ich eines meiner Butterfly Viscaria Hölzer verwendet. Das weiche Spielgefühl wird durch die Direktheit des Carbonholzes etwas ausgeglichen. Beeindruckend ist die Dynamik und Power dieser Holz-Belag-Kombination.
Schwierigkeiten hatte ich allerdings mit der Ballflugkurve. Die wird schon recht flach. Dementsprechend kam für meinen Geschmack zu wenig Rotation an.
Ich muss wohl einfach anerkennen, dass der Belag für mein Spiel auf meinen Lieblingshölzern bzw. Holzarten sowohl extreme Stärken, als auch extreme Schwächen aufgezeigt hat.
Fazit zum Tibhar Evolution EL-D
Mit dem Tibhar Evolution EL-D kann ein sehr dynamisches Spiel, vor allem aus der Halbdistanz, aufgezogen werden. Besonders gut gelingen auch Blocks und Konterschläge, wie Gegentopspins und mittelschnelle Angriffsvariationen.
Leider schrammt der Belag aufgrund seines weicheren Spielgefühls in Sachen Leistungsfähigkeit unter den TOP Belägen wie dem Tibhar Evolution MX-S oder MX-P knapp vorbei. Gegenüber dem MX-D ist der Belag deutlich weicher und ungefährlicher.
Schwächen sehe ich bei der maximalen Spin und Speedentwicklung, wie auch bei der sehr früh und stark einsetzenden Dynamik. Der Belag ist für Spieler gemacht, die stets eine hohe Unterstützung bei allen Schlägen benötigen, aber dennoch auf einem guten Niveau spielen wollen.
Außerdem sollte der Fokus auf das Topspinspiel aus der Halbdistanz oder beim dynamischen Nachziehen liegen. Der EL-D ist kein Killerbelag, aber dennoch schnell und performant spielbar.
Ich denke der Tibhar Evolution EL-D ist eine sinnvolle Ergänzung innerhalb der Belaglandschaft. Ich hätte mir allerdings eine Version gewünscht, die näher am MX-D liegt, vor allem von der Härte her. Diese wäre eine echte Konkurrenz zu den weiteren TOP-Evolution-Belägen geworden.
So kommen dann eher Spieler voll auf ihre Kosten, die mit den härtesten Belägen nicht umgehen können und durch die Mischung aus gefühlvollem Ballanschlag und hoher Dynamik profitieren.