Wer die Bestsellerlisten aus Japan anschaut, der findet den Nittaku Fastarc C-1 unter den TOP10. Die härtere Version, der Nittaku Fastarc G-1, befindet sich sogar auf dem ersten Platz.
Wie konnte also eine Belagserie an uns vorbei gehen, die anscheinend viele Tischtennisspieler begeistert? Die Antwort findet sich im deutschen Tischtennismarkt begründet.
Alle Großhändler, die es in Deutschland gibt, führen ihre Eigenmarken. Schöler Micke hat andro. Contra vertreibt Gewo. Und Sport Schreiner möchte Donic Produkte verkaufen.
Daneben gibt es Tischtennismarken, welche traditionell im deutschsprachigen Raum verhaftet sind und ihren Firmensitz in der Bundesrepublik haben. Die Marke Tibhar ist da besonders zu erwähnen.
Dagegen ging das Interesse an der Marke Nittaku nicht über deren Tischtennisbälle hinaus, welche hierzulande besonders beliebt sind.
Die Tischtennishölzer der japanischen Traditionsfirma siedeln sich, ähnlich wie bei Butterfly, im Premiumsektor an. Es gibt zwar mittlerweile wieder eine deutsche Nittaku Vertretung, welche aber noch sehr klein ist und durch den gleichen Händler betrieben wird, der auch die Marke Soulspin besitzt.
Wie ihr sehen könnt, sind die Gründe vielschichtig, warum die Nittaku Fastarc Belagserie erst ab diesem Jahr in Deutschland großflächig vertrieben wird.
Ich denke die Tests zu dem Nittaku Fastarc G-1 und Fastarc P-1 haben schon die Leistungsfähigkeit der Serie gezeigt. Im folgenden Stelle ich den Fastarc C-1 vor, welchen ich zeitgleich mit dem Fastarc S-1 getestet habe.
Technische Eigenschaften des Nittaku Fastarc C-1
Das Obergummi scheint dem des Fastarc G-1 zumindest sehr ähnlich zu sein. Ich würde sagen gleich. Eine griffige, mittelharte Oberfläche wurde mit vergleichsweise kurzen und breiten Noppen kombiniert. Heraus kommt ein sehr straffes Obergummi.
Der Schwamm ist fein bis mittelporig. Was mir an der gesamten Fastarc Serie auffällt, ist die konstante Porigkeit aller Schwämme. Bei anderen Belägen Made in Germany gibt es oftmals Schwankungen bei den Poren. Werde das weiter beobachten.
Das Gewicht des C-1 ist sehr erfreulich. Mit Verpackung wog mein Testexemplar (schwarz Super-Thick, ca 2,0mm) 94g. Ungeschnitten machte das 63g. Auf dem Schläger betrug das Gewicht des Belags nur noch 43g!
Spieleigenschaften des Nittaku Fastarc C-1
Beim Einspielen zeigte sich der Fastarc C-1 einfacher zu spielen als seine großen Brüder. Der Medium-Schwamm (45°) lässt den Belag deutlich einfacher kontrollieren.
Gegenüber dem G-1 würde der C-1 dadurch entschärft, was vor allem weniger Direktheit bedeutet.
Topspin und Halbdistanz
Im Topspinspiel fühlt sich der Nittaku Fastarc C-1 sehr angenehm an. Es kann sehr viel Rotation erzeugt werden. Die weiche bis mittelschnelle Eröffnung auf Unterschnitt gehört zu den Stärken des Belags.
Das Rotationsniveau im Spinspiel liegt etwas unter dem des G-1, aber immer noch auf einem sehr hohen Niveau. Es gibt nur wenige Medium-Beläge, die überhaupt so viel Rotation erzeugen. Vergleichbar wären hierbei der Xiom Vega Japan oder Tibhar Evolution EL-S.
Schnelle Eröffnungen am Tisch gelingen ebenso. Das straffe Obergummi lässt auch härtere Endschläge zu. Allerdings fehlt mir gegenüber härteren Belägen die letzte Power.
In der Halbdistanz liefert der Nittaku Fastarc C-1 viel Dynamik. Im Gegentopspinspiel kann gut auf den gegnerischen Spin geantwortet werden.
Wie auch schon beim Fastarc G-1 wird der Ball sehr gut gegriffen und eine sehr exakte Schlagausführung ist möglich. Dies trifft bei langsamen bis mittelschnellen Topspins immer zu, während knallharte Endschläge mit dem Medium-Schwamm an die Grenze stoßen.
Aufschlag – Rückschlag
Im Aufschlagspiel wird sehr einfach Rotation erzeugt. Das Spinniveau ist, wie bei allen tangentialen Schlägen, sehr hoch. An die giftigen Aufschläge eines Tenergy 05 oder Fastarc G-1 kommt der Belag leider nicht heran.
Die Aufschlagannahme kann variabel gestaltet werden. Dennoch nimmt der Belag vergleichsweise viel Rotation an. Das wird im Kurz-Kurz am deutlichsten. Aktive Flips und aggressive Schupfbälle gehören hingegen zu den Stärken des Belags, solange diese aus dem Handgelenk gespielt werden. Tief rein gehen in den Ball, wie mit sehr harten Belägen, geht leider nicht.
Block, Schuss und Ballonabwehr
Eine gute Figur macht der Nittaku Fastarc C-1 auch beim Blocken. Vorausgesetzt man hat sich auf die rotationsempfindliche Oberfläche eingestellt und den Schlägerwinkel dementsprechend ausgerichtet. Mir gefallen vor allem die aktiven Blockbälle mit dem Belag. Die Bälle können gut weggedrückt werden, wobei stets eine gute Rückmeldung und Kontrolle vorhanden ist.
Im Schussspiel hat der Belag seine Stärken und Schwächen. Solange mehr auf Platzierung und mit mittelharten Schlägen agiert wird, ist der Fastarc C-1 top. Ab einer gewissen Schläghärte kommt das medium Schwammgummi durch und der Druck fehlt.
In der Ballonabwehr funktionert der Belag gut. Es kann mit einer guten Länge agiert werden. Zudem sind jederzeit Gegenangriffe, hauptsächlich Topspins, möglich, um sich zu befreien.
Fazit zum Nittaku Fastarc C-1
Der Fastarc C-1 zeigt sich als ein mittelschneller und rotationsstarker Medium-Belag, der für das Spinspiel ausgelegt ist. Das straffe, griffige und rotationsgeladene Obergummi liefert sehr gute Angriffsmöglichkeiten. Der Medium-Schwamm sorgt für die Kontrolle und ausgeglichenen Spieleigenschaften.
Von der Grundkonstruktion ist ein Vergleich zur beliebten Aurus Belagreihe nicht verkehrt. Durch das ähnlich straffe Obergummi könnte der C-1 zwischen Aurus und Aurus Soft eingeordnet werden.
Spielerisch würde ich den Belag aber eher mit dem Xiom Vega Japan und Tibhar Evolution EL-S vergleichen, welche beide ebenso eine sehr hohe Spinkurve besitzen.
Der Vega Japan hat aber mehr eigenen Katapult, was dann im passiven Blockspiel voll zu Tage tritt. Zudem ist der Vega Japan schwerer (49g 2,0mm).
Der EL-S hat eine etwas andere Charakteristik, wenn es um das offene Spiel geht. Dort entwickelt der Evolution EL-S mehr Dynamik und schiebt den Ball förmlich nach.
Der Nittaku Fastarc C-1 lebt dann doch mehr vom straffen Obergummi und besitzt eine außerordentlich stabile Spinkurve.
Empfehlen würde ich den TOP10 Bestseller-Belag in Japan den spinorientierten Topspinspielern, die neben den Rotationsmöglichkeiten ein variables, mittelschnelles Spiel bevorzugen würden.
Wer hingegen mehr Power und einen härteren Schwamm bevorzugt, sollte den Nittaku Fastarc G-1 testen.
✓ Mittelschnelle Topspins
✓ Hohe Rotationswerte
✓ Ballführung
✓ Dynamik aus Halbdistanz
✓ Vergleichsweise leicht
✗ Rotationsanfällig
✗ Härte in Endschlägen