Mit dem JOOLA Rhyzer Pro 50 konnte die Rhyzer Belagserie um eine weitere Variante ergänzt werden. Mit seinem 50° Schwamm findet man zugleich die härteste Version der Serie wieder, die noch die Beläge Rhyzer 48, Rhyzer Pro 45 und Rhyzer 43 umfasst.
Der Belag wurde für den modernen Angreifer konzipiert und verspricht eine ordentliche Portion Tempo, Dynamik & Rotation. Gegenüber den Nachfolgemodellen DYNARYZ AGR und ACC ist etwas weniger Power & Dynamik vorhanden, wodurch der Belag grundsätzlich etwas ausgeglichener ist.
Spielstil | OFF / OFF+ |
Marke | JOOLA |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 2,0mm / Max. |
Schwammhärte | Hard (50,0°) |
Erscheinungsjahr | 2018 |
✓ Powerspinspiel
✓ Ballgefühl bei Angriffsschlägen
✓ Variabilität, trotz Fokus auf Power
✗ Passive Blocks
✗ Spinanfällig im passiven Spiel
✗ Mehr Power & Dynamik bei Konkurrenz
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 90/100 |
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Leider jetzt erst konnte ich die Tests zum JOOLA Rhyzer Pro 50 abschließen. Genauso wie bei vielen anderen Belagserien, wird bei den Rhyzer Belägen auf ein dünnes Obergummi gesetzt, was zugleich mehr Dicke beim Schwamm zulässt.
Bekannte Serien, die mit diesem Konzept auffallen, sind die Beläge andro Rasanter, Donic Bluestorm, Xiom Omega VII, Tibhar Aurus Prime & Select oder GEWO Nexxus. Und relativ neu die JOOLA DYNARYZ Beläge.
Innerhalb der Serie wurde das Obergummi überarbeitet. Gegenüber dem Rhyzer 48 und 43 besitzt der Belag breitere Noppen. Dadurch ist das sehr weiche Spielgefühl, was mir eigentlich ganz gut gefiel, wohl nicht mehr so gegeben. Aber ich lasse mich da gerne beim Testen überraschen.
Als besonderen Vergleichsfokus werde ich mich an dem JOOLA Rhyzer 48 und dem JOOLA DYNARYZ AGR orientieren. Aber auch Anmerkungen zum andro Rasanter R50 oder dem Donic Bluestorm Z1 Turbo, welchen ich parallel getestet habe, werde ich zwangsläufig zum besten geben.
Das Obergummi des JOOLA Rhyzer Pro 50 kommt mir sehr griffig vor. Zudem steht es stark unter Spannung, was ich gut an den herausstehenden Poren im aufgeklebten Zustand erkennen konnte.
Das Obergummi ist zudem etwas härter als bei der 48er Version. Aber immer noch weicher als beim Bluestorm Z1 Turbo. Der Schwamm ist in dem modernen Pink gehalten (wen sowas interessiert…) und sehr feinporig. Durch die Härte von 50° ist nicht so viel Flexibilität zu erwarten.
Das Gewicht ist nahe identisch mit dem des Bluestorm Z1 Turbo. Gegenüber 47,64g beim RP50 verbleiben beim BSZ1T 47,70g. Das „gewaltige“ Mehrgewicht ist auch aufgrund von Messfehlern erklärbar 😉
Mein Testexemplar (Rot Max.) wog mit samt Verpackung 95,82g. Der ungeschnittene Belag brachte 71,16g auf die Waage.
Beim wichtigsten Teil, den eigentlichen Spieleigenschaften, macht der JOOLA Rhyzer Pro 50 eine sehr gute Figur. Das Einkontern gelingt trotz des hohen Grundtempos problemlos. Die Abstimmung aus dem mittelharten, dünnen Obergummi mit dem harten, feinporigen Schwamm entfaltet eine gelungene Mischung aus Dynamik & Power mit etwas Ballgefühl & Kontrolle.
Im Topspinspiel zeigt sich, dass der JOOLA Rhyzer Pro 50 vor allem schnell gespielt werden möchte, wenngleich auch variable Spinbälle gut möglich sind. Die Ballflugkurve ist mittelhoch und sehr weit. Es sind auch starke Winkel möglich. Die große Stärke liegt aber darin, den Gegner durch Powerspins zu dominieren. Die Hauptschlagart sollte der schnelle Topspin sein.
Bei Gegentopspins am Tisch oder bei Enschlägen besitzt der Belag jede Menge Durchschlagskraft. Ich hatte aber nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren. Es ist immer ein leichte Ballrückmeldung und ein spürbarer Touch vorhanden. Daher empfinde ich den Belag nicht ganz so brachial und unkontrolliert, wie beispielsweise einen Tibhar Evolution MX-P50.
Weiter weg vom Tisch ist eine gute Dynamik vorhanden. Der Rhyzer Pro 50 entfaltet schon bei weicheren Schlägen eine gute Katapultunterstützung, wodurch aus der Halbdistanz sehr variabel agiert werden kann.
Noch schöner empfand ich darin aber den weicheren, katapultigeren Rhyzer 48 oder gar den DYNARYZ ACC. Grundsätzlich müssen Spieler daher nicht komplett an der Platte kleben bleiben, aber es gibt noch dynamischere Beläge für das Halbdistanzspiel.
Bei langen Gegentopspin-Ralleys können die Gegner gut dominiert werden. Auch extreme Spinbälle werden gut gegriffen und sehr schnell zurückbefördert. Insgesamt ist der Hang zum schnellen, kompromisslosen Topspinspiel vorhanden, aber der Belag besitzt zugleich ausreichend Variabilität, auch mal weicher und langsamer zu agieren.
Im Vergleich zum JOOLA DYNARYZ AGR fehlt etwas Power und Durchschlagskraft. Dieser Belag legt einfach noch eine Schippe drauf. Variabilität und Rotation sind beim RP50 einfacher zu produzieren.
Gegenüber dem JOOLA Rhyzer 48 ist der Belag härter, schneller & spinniger. Mehr Kontrolle, Spielgefühl & Dynamik für das Halbdistanzspiel sind beim 48 auffindbar.
Zuletzt möchte ich auch noch Vergleiche zum Donic Bluestorm Z1 Turbo bzw. Rasanter R50 ziehen. Beim Head-to-Head mit dem BZ1T zeigt der JOOLA Rhyzer Pro 50 mehr Ballgefühl und Ausgeglichenheit auf. Dagegen ist der Z1 Turbo etwas gefährlicher & bissiger, was vor allem im tischnahen Spiel zur Geltung kommt.
Auch der Rasanter ist schneller, sowohl am Tisch, als auch aus der Distanz. Die Abstimmung zwischen Rotation, Dynamik & Kontrolle finde ich beim RP50 gelungener. Der Rasanter R50 bietet auch eine weniger hohe Ballflugkurve.
Da JOOLA gerne etwas ausgeglichenere Beläge produziert, kann auch ein Stiga DNA Platinum H eine gute Lösung sein. Beide Beläge sind eher flexibel und bieten ein ausgewogenes Spielgefühl. In der Spitze würde ich beiden Belägen einen ähnlichen Spin zuordnen.
Das Aufschlagen mit dem JOOLA Rhyzer Pro 50 geht sehr gut. Ich konnte viel Rotation ins Spiel bringen. Vor allem meine schnelleren Sidespin-Aufschläge zeigten voll ihre Wirkung. Ich konnte mir das so erklären, dass der Belag erst bei etwas mehr Druck sein volles Spinvolumen entfaltet.
Im Rückschlagspiel wirkt der Belag recht lebendig, aber immer noch präzise. Beim Kurz-Kurz weist der RP50 ein sehr gutes Ballgefühl auf. Besonders der lange Unterschnitt ging mit einer enormen Beschleunigung und dennoch sehr kontrolliert zu spielen.
Die Eröffnung am Tisch lässt sich sehr gefährlich gestalten. Leicht hohe Bälle des Gegners sind ein gefundenes Fressen. Bei direkten Flips über dem Tisch muss natürlich eine gute Technik vorhanden sein. Aber auch da explodiert der Belag förmlich. Der Druckpunkt, um den JOOLA Rhyzer Pro 50 voll zu aktivieren ist sehr niedrig angesetzt.
Bananenflips lassen sich spinnig spielen. Die Kurve durchschnittlich bis gut gekrümmt. Die Tendenz sollte mehr beim Tempo als bei der Platzierung liegen.
Beim Blocken, hauptsächlich beim passiven Block, wirkte der JOOLA Rhyzer Pro 50 zum ersten mal etwas schwammig. Was bei schnellen, aktiven Blockbällen noch gut funktionert, klappt passiv so gar nicht. Denn der ankommende Ball bohrt sich förmlich ganz tief in den Belag ein und entfaltet seine volle Greifwirkung.
Dadurch wirkt der Belag nun extrem schnittanfällig und gepaart mit der hohen Geschwindigkeit fliegen die Bälle weit hinten raus. Ich empfehle wärmstens aktive, direkte Blocks, da dann so ein Effekt kaum auftritt.
Im Schussspiel ist der Rhyzer Pro 50 komplett zuhause. Schnell, präzise, ohne Schnörkel oder Kontrollprobleme lassen sich die Gegner abschießen. Aus der Ballonabwehr heraus ist der Belag zwar nicht der allerbeste, es ist aber ausreichend Feedback dafür vorhanden. Gegenangriffe, vor allem in Form von Topspins, sind immer möglich und gefährlich.
Der JOOLA Rhyzer Pro 50 ist ein interessanter Angriffsbelag. Vor allem moderne Powerspin-Angreifer, die vermehrt auf tischnahe Topspins setzen, aber auch die volle Variabilität genießen wollen, sollten den Belag mal testen.
Als große Stärke sehe ich, dass, trotz der extremen Angriffseigenschaften, noch ein wenig Ballgefühl durchkommt. Dadurch wird eine breitere Spielerschicht angesprochen, da leichte Fehler, die wir alle machen, eher ausgeglichen werden. Als absoluten Schwachpunkt mache ich die Schnittanfälligkeit bei passiven Blockbällen aus. Die leicht gutmütige Variabilität kann zudem auch als Nachteil angesehen werden.
Gegenüber seinem Vorgänger ist der RP50 schneller, spinniger und durchschlagskräftiger, während sein direkter Nachfolger, der DYNARYZ AGR, noch mehr Power besitzt. Alles in allem kann von einem gelungenen Tischtennisbelag gesprochen werden, der eine größere Spielerzahl anspricht, trotz des 50€ Preisschilds und des 50° harten Schwamms.
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