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Der JOOLA Golden Tango PS ist ein harter, katapultiger Tischtennis Belag mit klebrigem Obergummi, welcher aber stets kontrollierbar ist.
Besondere Stärken sind spinnige Eröffnungsspin, sichere Blockbälle und extreme Unterschnittbälle. Empfehlung für variable Angreifer, die harte Beläge bevorzugen.
Spielstil | OFF |
Marke | JOOLA |
Belagtechnologie | Tensor |
Schwammstärken | 2,0mm/Max. |
Schwammhärte | Hard |
Erscheinungsjahr | 2018 |
✓ Spinnige Eröffnung
✓ Blockspiel
✓ Giftige Unterschnittbälle
✓ Mainstream-Potential
✗ Wirkt bei aktiven Flips schwammig
✗ Erreicht nicht das Tempo-Potential vergleichbarer Beläge
✗ Untypische Spieleigenschaften für Beläge dieser Härte
BEWERTUNG VON TT-SPIN | 89/100 |
Der JOOLA Golden Tango PS steht schon länger auf meiner Liste der zu testenden Beläge. Im Rahmen meiner Tests um weitere Hybridbeläge mit 50° Schwämmen und klebrigen Obergummis konnte ich nun den lange anstehenden Test umsetzen.
Vorweg nehmen möchte ich, dass der JOOLA Golden Tango nicht nur härter als der GTPS ist, sondern eigentlich kaum etwas mit den Spieleigenschaften seiner weicheren Version zu tun hat. Der normale Golden Tango wurde typischen China-Hybridbelägen nachempfunden. Ein weiteres Beispiel für solche Beläge wäre der Xiom Vega China.
Stattdessen ist beim Golden Tango PS ein Tensorbelag mit einem harten Schwamm und sehr klebrigem Obergummi ausgestattet worden. Ähnlich wie der Donic BlueGrip R1 & V1, sowie der Tibhar Hybrid K1 Euro, wurde der Belag ausgehend eines typischen Tensorbelags modifiziert. Das Spielgefühl ist nicht so extrem hart und undynamisch, wie bei vielen Chinabelägen.
Diese einzigartigen Spieleigenschaften machen Tests interessant. Das konnte ich bereits am zeitgleich getesteten Tibhar Hybrid K1 Euro ausmachen. Aber auch die Donic BlueGrip Beläge weisen diese Eigenschaften auf.
Als primäres Ziel dieses Tests möchte ich die Unterschiede zu den anderen Belägen mit gleichem Konzept aufzeigen. Der JOOLA Golden Tango PS steht als Vorreiter dieses Belagkonzept natürlich besonders im Fokus. Deshalb werde ich die Besonderheiten ganz genau unter die Lupe nehmen.
Auffällig ist das sehr klebrige Obergummi. Dieses erinnert schon fast an die klebrigen Chinaklassiker. Allerdings ist die Gummimischung deutlich elastischer als bei Chinabelägen.
Die Noppenstruktur des Golden Tango PS ist mit den Noppenstrukturen von Hybrid K1 und BlueGrip R1 vergleichbar. Die Unterschiede liegen also in einem anderen Obergummi-Material und womöglich einer anderen Art von eingebautem Werkstuning.
Der Schwamm des Belags ist mittelporig ausgelegt. Insgesamt wirkt der Belag weicher, als es die angegebenen 50° vermuten lassen.
Wie schon bei weiteren Tischtennis Belägen wurde ein pinkfarbener Schwamm verwendet. Die Farbe sollte allerdings nicht über die Eigenschaften hinwegtäuschen. Habe in einigen Foren schon gelesen, dass es sich um den Schwamm der Rhyzer Belagreihe handelt. Dies kann ich nicht bestätigen.
Beim Einkontern fällt auf, wie flexibel und weich der JOOLA Golden Tango PS für einen Belag mit 50° hartem Schwamm ausgelegt ist. Ich hatte stets eine sehr gute Ballkontrolle. Ankommende Bälle werden förmlich vom klebrig-flexiblen Obergummi angesaugt und sehr sicher wieder zurück gespielt.
Das Grundtempo des Belags ist hoch, aber nicht extrem schnell. Zudem besitzt der GTPS eine ordentliche Portion Katapult. Das macht es generell mit wenig Kraftaufwand möglich, schnelle Bälle zu spielen.
Die sichere Topspin-Eröffnung ist die große Stärke des JOOLA Golden Tango PS. Besonders auf meiner Rückhandseite unterstützte der Belag meine gefährlichen Topspins auf Unterschnitt. Das Rotationsniveau ist sehr hoch. So einige Bälle wurden von meinen Gegnern hinten raus geblockt.
Weiterhin kann auch schnell und direkt agiert werden, wenngleich der Belag nicht ganz so durchschlagskräftig ist wie bespielsweise der Butterfly Dignics 05 oder Donic BlueGrip V1.
Bei Gegentopspins wirkt der GTPS sehr sicher, schnell und dynamisch. Dabei spielte es keine Rolle, ob ich am Tisch oder aus der Halbdistanz in Gegentopspinduellen verwickelt war. Im Spielgefühl dominiert der Spin des Obergummis über die Power des Schwamms.
Besonders sicher gelingt das Nachspielen. Die Kombination aus Rotation, Tempo & Durchschlagskraft und Dynamik des Belags ermöglichen eine gute Mischung aus Platzierung und Power.
Im Vergleich zum Tibhar Hybrid K1 Euro, Donic BlueGrip V1 und Donic BlueGrip R1 ist der JOOLA Golden Tango PS die weichste und kontrollierteste Variante. Das Rotationsniveau ist dem des Hybrid K1 ähnlich. Allerdings ist dieser schneller als der GTPS. In Sachen Katapult ist der Golden Tango PS führend.
Sehr gut fand ich die Kombination aus K1 auf der Vorhand und GTPS auf der Rückhandseite. Dadurch konnte ich beidseitig mit viel Rotation agieren. Auf der VH mit dem Fokus auf meine Endschläge. In der Rückhandseite mit sicheren, rotationsstarken Eröffnungsspins und kontrollierten Blockbällen.
Im Spiel aus der Halbdistanz ist der Golden Tango PS nicht schlecht. Der Belag entwickelt eine gute, ausreichende Dynamik. Während mir der Spin und die Ballflugkurve gefallen, würde ich mir aber noch mehr Power wünschen. Besser geeignet für das Spiel aus der Distanz ist der Donic BlueGrip R1, der einfach nochmal mehr Druck auf den Gegner bringt.
Lange Ballwechsel sind eine weitere Stärke des Belags. Vor allem für Spinspieler wie mich ist es wichtig, aus allen Lagen mit Rotation zu dominieren, ohne mit übermässig viel Tempo agieren zu müssen. Der Belag besitzt definitiv das Potential, um für variable Topspinspieler eine gute Lösung zu sein, sofern man mit der Belaghärte klar kommt.
Zudem hatte ich nie das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, trotz des hohen Grundtempos. Der Belag ist zwar generell spinanfällig und daher für eigene Fehler prädestiniert, gleicht aber schon bei einigermaßen guter Bewegung zum Ball diese wiederum aus. Allgemein ist der Golden Tango PS auch für Spieler in den unteren Spielklassen kontrollierbar.
Was mir schon gut beim Hybrid K1 Euro gefallen hat, geht mit dem JOOLA Golden Tango PS gleich nochmal besser. Im Blockspiel ist die Kombination aus Katapult, Härte und klebrigem, elastischen Obergummi fast schon legendär. Aus allen Lagen, ob früh oder spät, an der Platte oder weiter weg, gelingen Blockbälle sicher.
Aktive Blocks können schnell und flach gesetzt werden. Darüber hinaus konnte ich die Blockbälle sehr genau platzieren.
Durch den einsetzenden Katapult sind auch passive Blocks eine Stärke des Belags. Weich und gefühlvoll lassen sich spinnige, als auch schnelle, Topspins des Gegners zurückspielen.
Was mir insgesamt gut gefällt, ist die sehr hohe Ballkontrolle. So etwas ist für einen so harten Belag untypisch. Wenn ich das mit einem Dignics 05, Tibhar Evolution MX-P50 oder gar einem Tenergy 05 Hard vergleiche, ist die Ballsicherheit schon extrem auffällig.
Bei all dem Lob muss aber klar sein, in welchem Verhältnis ich das meine. Auch der Golden Tango PS ist kein Anfängerbelag. Wer aber gerne harte Beläge spielt und Probleme mit Kontrolle solcher Beläge hat, wird den GTPS lieben. Allerdings muss auch gesagt werden, dass im Zusammenhang mit der Kontrolle nicht die Durchschlagskraft und Power anderer Beläge erreicht wird.
Die Aufschläge können sehr spinnig gespielt werden. In dieser Disziplin habe ich mehr rein bekommen, als mit dem Hybrid K1, wenngleich das Spinniveau generell gleich ist. Das liegt wahrscheinlich daran, dass der JOOLA Golden Tango PS etwas langsamer ist, wodurch langsame Schläge einfacher mit Rotation spielbar sind.
Das gleiche Empfinden hatte ich auch bei Unterschnittbällen im Rückschlagspiel. Spinnig, kurz und mit viel Kontrolle lassen sich Aufschläge retournieren. Der Belag ist extrem spinanfällig, wenn der Schlägerwinkel falsch ist. Bei später Reaktion hatte ich hingegen weniger Probleme.
Richtig schön sind Bananenflips zu spielen. Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich irgendwann jeden Rückschlag mit meiner Rückhand-Banane spielen wollte. Bei direkten Flips, und das ist der einzige Schlag bei dem ich das so empfunden habe, wirkte der Belag schwammig und ungenau.
Durch die gute Dynamik und Härte des Belags gelingt das Schussspiel ohne Probleme. Leider ist die Power und Durchschlagskraft nicht so dominant, wie es bei einem BlueGrip V1 beispielsweise der Fall ist.
In der Ballonabwehr wirkte der Belag sicher und gut spielbar. Was aber wirklich interessant war, ist die extrem gute Eignung für Schnittabwehr. Dabei gelangen mir wirklich extreme Unterschnittbälle, die kaum nachziehbar waren. So etwas gefällt mir natürlich 😀
Der JOOLA Golden Tango PS ist ein sehr interessanter Belag. Das klebrige Obergummi, der vorhandene Katapult und der 50° Powerschwamm sorgen für eine einzigartige Kombination.
Besonders auf der Rückhandseite, bei spinnigen Eröffnungsspins und gefährlichen Unterschnittbällen zeigte der Belag seine Stärken. Leider geht dieser Mix zu Lasten der Endgeschwindigkeit, Durchschlagskraft und Power.
Im Vergleich zu den zeitgleich getesteten, ähnlich konzipierten Belägen ist der GTPS die kontrollierteste, katapultigste und weichste Alternative.
Der Belag ist empfehlenswert für Spieler, die nach einem harten, spinnigen, aber nicht zu schnellen Topspinbelag suchen und eher variabel spielen möchten. Aber auch in der Schnittabwehr kann der Belag eingesetzt werden. Weiterhin ist der GTPS nichts für Anfänger, aber kommt dennoch für unterklassige Spieler in Frage.
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