Zum Ende der Winterpause ist das Donic Dyjas Ultra Power auf den Markt gekommen. Da mich zuletzt der Test des Donic Waldner Offensive 2016 überzeugen konnte, war ich doch sehr gespannt, ob auch diese Neuheit auf dem Holzmarkt eine Chance haben würde.
Besonderen Dank möchte ich schon im Vorfeld des Tests an meinen Shop-Partner tt-shop.de ausdrücken, welcher mir ein Testexemplar zur Verfügung gestellt hat 🙂 Bestellen könnt ihr das Holz hier.
Technische Eigenschaften des Donic Dyjas Ultra Power
Schon anhand der Produktbilder war zu erkennen, dass die Neuheit aus dem Hause Donic als Kombination an sich schon öfter von verschiedenen Tischtennisfirmen herausgebracht wurde. Es ist vom Aufbau her dem beliebten Stiga Clipper Wood nachempfunden.
Daher ist zu vermuten, und der Name ist ja wohl auch Programm, dass es sich beim Dyjas Ultra Power um ein sehr schnelles und durchschlagskräftiges, 7-schichtiges Vollholz handelt.
Das Gewicht des Testholzes beträgt 87g. Die Gewichtsverteilung tendiert zu einer leichten Kopflastigkeit. Der Griff ist wohl teilweise ausgehöhlt worden, was ich aber nicht genau nachgeschaut habe 😉
Die Verarbeitung ist tadellos und die Qualität der Holzfurniere ist einwandfrei. Der Griff und das Blatt sind im Donic Standard-Format proportioniert. Mir liegt das Holz gut in der Hand (konkaver Griff, welcher etwas breiter, aber dafür nicht zu hoch ist). Das Blattmaß beträgt 15,0×15,7mm.
Spieleigenschaften des Donic Dyjas Ultra Power
Vom ersten Schlag an ist das hohe Grundtempo deutlich zu sehen. Mit wenig Kraftaufwand beschleunigt das Holz den Ball selbst bei normalen Konterschlägen sehr stark. Die Power und Kraft, welches das Donic Dyjas Ultra Power besitzt, kommt bei schnelleren Schlägen zum Vorschein.
Trotz allem ist ein großer Unterschied zu den faserverstärkten Hölzern bemerkbar, die ich in letzter Zeit vermehrt getestet habe. Die Rückmeldung des Holzes ist deutlich zu spüren. Trotz der Steifheit liegt das Anschlaggefühl im Medium-Bereich.
Im Spinspiel stellt sich dann auch die größte Stärke des Donic Dyjas Ultra Power heraus. Obwohl es ein sehr schnelles Holz im Off/Off+ Bereich ist, vermittelt es beim Topspin das Gefühl, als ob der Ball enorm lange geführt werden kann. Daraus resultiert eine hohe Spinkurve und eine sehr gute Spinunterstützung, von der so manches Carbonholz nur Träumen kann.
Der Eröffnungstopspin kann sehr variabel gespielt werden. Sowohl der spinnige, weiche Topspin, als auch der knallharte Endschlag sind tischnah problemlos spielbar.
In der Halbdistanz und beim Gegentopspin aus allen Lagen kann jederzeit die Initiative ergriffen werden und mit viel Kraft und Power agiert werden.
Trotz dieser Power und hohen Geschwindigkeit hatte ich bei den Angriffsschlägen stets eine gute Kontrolle über den Ball. Aktive Schläge und Bewegungen sind aber notwendig, um eben diesen Effekt spüren zu können.
Im Aufschlagspiel konnte ich meinen gewohnten Spin in die Bälle bekommen. Darin besteht der Vorteil von schnellen Vollhölzern, die trotz der hohen Geschwindigkeit da einfach eine ähnliche Unterstützung liefern, wie es langsamere Hölzer tun.
Im Rückschlagspiel hatte ich dann doch einige Probleme mit dem Donic Dyjas Ultra Power. Im Kurz-Kurz gerieten mir einige Bälle zu hoch oder zu lang. Da verzeiht das Holz nur wenig Fehler. Das Ballgefühl war dennoch überragend, sodass ich mich mit viel Konzentration mehr und mehr auf das Dyjas Ultra Power einstellen konnte.
Aktive Flips schlagen sehr schnell auf der gegnerischen Platte ein. Besonders gut haben mir die Bananenflips gefallen, die ich spinnig und gefährlich an die Grundlinie setzen konnte.
Im Blockspiel besitzt das Holz eine hohe Stabilität und einen guten Katapult. Schnelle Topspins konnte ich problemlos blocken, sowohl passiv wie aktiv. Bei langsamen Spinbällen war es dann schon schwieriger den richtigen Schlägerwinkel und Druckpunkt zu finden. Solche Bälle müssen einfach mit einem kanllharten Schuss oder einem Gegentopspin beantwortet werden, wozu das Donic Dyjas Ultra Power die nötigen Mittel liefert.
Im Schussspiel können die Bälle hart und präzise versenkt werden. Die Beschleunigung verhilft bei guter Stellung, dass die Gegner weit von der Platte weg getrieben werden können. In der Ballonabwehr hat mir das Holz auch überraschend viel Spaß gemacht. Ich konnte da eine schöne Länge spielen, ohne die nötige Kontrolle zu verlieren. Gegenangriffe konnte ich jederzeit und aus allen Lagen starten.
Vergleich zum Stiga Clipper Wood
Der Aufbau der beiden Hölzer ist identisch. Gefühlt würde ich das Dyjas Ultra Power eher mit dem Clipper Wood WRB vergleichen, da beide eine verbesserte Ballrückmeldung geben, aber nicht so direkt sind wie das Original.
Dazu muss ich sagen, dass mein Testexemplar mit 87g doch sehr leicht ist gegenüber vielen Clipper Wood Hölzern mit 90g+.
Fazit zum Donic Dyjas Ultra Power
Mit dem Dyjas Ultra Power bringt Donic nun ein weiteres, klassisches Holz auf den Markt, welches durch seine Verarbeitung, dem ausgezeichneten Ballgefühl und dem Preis überzeugen kann.
Das Holz ist für Powerspin-Spieler geeignet, die jederzeit ein beidseitiges, druckvolles Topspinspiel aufziehen möchten. Die Ballflugkurve ist höher als mit Carbonhölzern, wodurch sich das Trefferfenster erhöht. Zudem verfügt es über eine enorme Ballrückmeldung und besondere Ballführung. Verloren geht etwas das trockene und direkte Spielgefühl, was viele Carbonholz-Spieler schätzen.
Schwierig wird es auch bei passiven Schlägen. Daher empfehle ich das Holz für Spieler mit einer ausgereiften Schlagtechnik, dem Hang zu einem kompromisslosen Angriffsspiel und dem Wunsch nach einem hohen Ballgefühl, trotz einer großen Durchschlagskraft.