Mit dem Test des Donic Bluestorm Z3 schließe ich die Akte mit dem neuen Belagkonzept ersteinmal. Vielleicht folgt aber noch ein Vergleichstest, in welchem alle Beläge mit dünnem Obergummi und extradickem Schwamm, vorgestellt werden.
Zudem ist ein Vergleich zum Butterfly Bryce Highspeed nicht verkehrt, auch wenn diesem ein großporiger Schwamm (Butterfly´s Springe Sponge Technologie) gut tun würde.
Außer andro hat keiner der Marken es gewagt, auch eine richtige Softversion auf den Markt zu bringen. Dies könnte daran liegen, dass das Spielgefühl mit einem 42,5° Schwamm, wie es der Bluestorm Z3 oder die Rasanter V42 bzw. R42 haben, in Verbindung mit dem neuen Konzept schon sehr weich wird.
Denn die dünnen Obergummis besitzen weniger Einfluss auf die Gesamthärte des Belags. So kann ein mittelhartes Obergummi einen weichen Schwamm weniger ausgleichen.
Allgemein reagieren die Schwämme extremer in diesem Zusammenhang. Da verwundert es nicht, dass die Porigkeit sehr fein gehalten wird, damit die Dynamik und der Katapult noch im Bereich des Kontrollierbaren liegen.
Das sehr schwammlastige Spielgefühl gibt den Eindruck wieder, dass die Bälle leichter in den Belag eindringen können. Und tatsächlich ist das bei sehr dünn getroffenen Bällen ein großer Vorteil.
Unter diesen Gesichtspunkten muss auch der Bluestorm Z3 betrachtet werden. Aber genug der Vorrede.
Technische Eigenschaften des Donic Bluestorm Z3
Ähnlich der Z2-Version der Blue Storm Belagreihe wurde eine etwas längere und dünnere Noppenstruktur gewählt. Der Schwamm ist deutlich grobporiger als bei den bisher getesteten Belagneuheiten mit maximalen Schwamm, abgesehen wiederum vom Bluestorm Z2.
Allgemein würde ich den Donic Bluestorm Z3 als einen sehr elastischen Belag betrachten, sowohl vom Drucktest her, als auch später beim Spielen selbst. Daher fällt der Belag wohl eher in die Kategorie Soft+, trotz des 42,5° Schwammes.
Das Gewicht des Belags liegt mit Verpackung bei 94g (rot Max. ->2,33mm). Ungeschnitten kommt dieser dann auf 63g. In geschnittener Form bringt der Belag 41g auf die Waage. Ergo ein sehr leichter Tischtennisbelag.
Spieleigenschaften des Donic Bluestorm Z3
Beim Einspielen sind das weiche Spielgefühl und der starke Katapulteffekt sehr auffällig. Im Balltreffpunkt wirkt der Bluestorm Z3 sehr gefühlvoll und mit einem guten Feedback ausgestattet. Der Sound ist für einen FKE Belag diesen Härtegrades auch bemerkenswert.
Topspins, Endschläge und Halbdistanzspiel
Die ersten Topspins gelingen sehr einfach. Das Obergummi greift den Ball optimal, egal ob mit Plastikball oder Zelluloid.
Besonders gut können sehr weiche und langsame Topspins gespielt werden. Dabei kann sehr viel Rotation auf den Ball gebracht werden. Tief fallen gelassene Spinbälle, und auch Sidespins, kommen unangenehm auf die gegnerische Plattenhälfte.
Probleme hatte ich bei Tempoverschärfungen und harten Endschlägen. Der Donic Bluestorm Z3 kommt dabei extrem schwammig und undirekt rüber. Ich denke in der maximalen Version sollte entweder ein sehr hartes Holz verwendet werden oder die Spielweise nur auf gleichmäßige, spinnige Topspins ausgerichtet sein.
Aus der Halbdistanz zeigt der Donic Bluestorm Z3 zwei Gesichter. In Gegentopspinduellen, bei denen der Gegner viel Druck macht, kann durch leichte Gegenspins das Tempo gut mitgenommen werden. Der Katapulteffekt ist dabei überragend.
Schwieriger wird es in Sachen Dynamik und Power. Meine ansonsten gefährlichen Angriffsschläge kommen sehr flach und ungefährlich auf der gegnerischen Tischhälfte an. Somit konnte ich immer weiter weg gedrängt werden. Die Kontrolle und Quote hingegen war einfach gut, sodass ich stattdessen einfach lange Ralleys gegangen bin und auf die Fehler der Gegner spekulierte.
Block, Aufschlag und Rückschlag
Im passiven Blockspiel am Tisch findet sich die große Stärke des Donic Bluestorm Z3 wieder. Ohne jeglichen Aufwand erledigt die weiche Matratze bei frühem Hinhalten die Arbeit von alleine. Wichtig ist halt, dass der Balltreffpunkt ganz früh gehalten wird.
Bei aktiven Blockbällen kommt es darauf an, wie viel eigenes Tempo und Druck in den Schlag gegeben werden sollen. Für mich ist der Bluestorm Z3 dabei nichts, weil ich gerne hart in die Blocks gehe. Und dabei wirkt der Belag einfach zu wabbelig.
Bei den Aufschlägen kann ein guter Spin erzeugt werden. Generell liegt das Rotationsniveau am oberen Rand dessen, was Softbeläge herausholen können. Weich getroffene Bälle geben sehr einfach Rotation auf den Ball, wohingegen das Potential bei harten Bällen generell durch die geringe Härte begrenzt ist.
Im Rückschlagspiel kann sehr sicher retourniert werden. Durch den Katapulteffekt und der vergleichsweise geringen Spinanfälligkeit wirkt der Bluestorm Z3 extrem sicher.
Besonders die sichere Eröffnung und der weiche Bananenflip gelingen problemlos. Wie zu erwarten sind aber harte Flips über dem Tisch zu harmlos.
Schuss und Ballonabwehr
Im Schussspiel kann bis zur mittleren Schlaghärte ganz gut agiert werden. Bei voll durchgeschossenen Bällen macht der weiche Schwamm das Ganze etwas ungenau. Aus der Ballonabwehr ist der Belag ein Traum. Das Spielgefühl und die Katapultunterstützung lassen einen förmlich in der Ballonabwehr eingraben. Nur Gegenangriffen sind kaum möglich. Also einfach die Gegner verschießen lassen 😉
Fazit zum Donic Bluestorm Z3
Auch wenn ich kein Softbelagspieler bin und auch nicht mehr werde, so hat mir der Test mit dem Donic Bluestorm Z3 sehr viel Spaß gemacht.
Der gute Sound und das enorme Feedback sind schon sehr positiv. Darüber hinaus verbindet der Belag alle Stärken eines Softbelag: Weiche, spinnige Topspins, hohe Ballkontrolle, starker Katapulteffekt und sichere Blockbälle.
Leider überspitzt der Belag auch die üblichen Schwächen. Denn durch den großen Einfluss des Schwammes kommt einem der eine oder andere Schlag sehr matschig und ungenau vor.
Nichts ist der Donic Bluestorm Z3 zudem für ungedulige, sehr hart schlagende Angreifer. Denn der Endschlag ist einfach zu harmlos. Dagegen kann das gegnerische Tempo gut mitgenommen und die Quote bei allen Schlägen extrem hoch gehalten werden.
Empfehlen würde ich den Belag daher Spielern, die gerne Softbeläge spielen oder auf der Rückhand einen katapultigen Belag suchen, der auch ein sicheres Angriffsspiel zulässt.
✓ Passiver Block
✓ Gefühlvolle Topspins
✓ Starker Katapult
✓ Ballkontrolle
✗ Harte Endschläge und Tempoverschärfungen
✗ Schwammiges Spielgefühl