Bevor im Frühjahr die Belagneuheiten 2017 erscheinen werden, möchte ich meine Tests der Neuerscheinungen aus dem vergangenen Jahr mit dem Donic Blues T1 abschließen.
Dieser erschien im vergangenen Herbst und steht seitdem auf meiner Liste zum Testen. Dazu kam ich aber erst vor ein paar Wochen.
Den Donic Blues T1 gilt es unter den moderaten FKE Belägen einzuordnen, die die Nachfrage nach kontrollierbaren Tensorbelägen abdecken sollen. Ein derartiges Konzept ist bereits bei den getesteten Belägen wie andro GTT 45, andro GTT 40 oder Donic Desto F4 angewendet worden.
Auch in diesem Jahr werden einige solcher Belagneuheiten auf den Markt kommen, teilweise mit einem sehr niedrigen Verkaufspreis. Mit dem JOOLA Axxess, Xiom Vega Intro und TSP Ventus Basic deckt nun fast jede Marke dieses Belagsegment ab.
Besonders am Donic Blues T1 ist jedoch die Tatsache, dass trotz des reduzierten FKE ein 47,5° Schwamm verklebt wurde. Daher darf gespannt sein, inwiefern sich dieser Belag gegenüber den anderen genannten Pendants hervorheben wird.
Technische Eigenschaften des Donic Blues T1
Vom optischen her macht der Donic Blues T1 einen guten Eindruck. Sowohl das Obergummi, als auch der Schwamm, besitzen die typische Made in Germany Qualität. Das Obergummi kommt mir nicht so griffig und elatisch vor, wie ich es schon bei einigen anderen Belägen gesehen habe.
Der Schwamm ist feinporig und wirkt auch beim Drucktest mittelhart bis hart. Die Noppenstruktur ist vergleichsweise dünn und kurz ausgelegt.
Mein Exemplar des Blues T1 (rot Max.) wiegt mit Verpackung 86g. Ungeschnitten macht das 65g und geschnitten 44g. Also ein eher durchschnittliches Gewicht und etwas leichter, als bei den High-End Tensoren.
Spieleigenschaften des Donic Blues T1
Beim Einkontern konnte ich gleich feststellen, dass trotz des mittelharten Schwammes ein eher moderates Tempo vorhanden ist. Dadurch wirkt der Blues T1 relativ kompakt, beherrschbar und sehr berechenbar.
Topspinspiel und aus der Halbdistanz
Bei den ersten Topspins wirkte der Belag sehr sicher. Das Rotationsniveau würde ich als durchschnittlich bezeichnen. Die Ballflugkurve ist schon sehr flach im Vergleich zu anderen Tensorbelägen. Jedoch etwas höher, als mit Klassikern wie dem Yasaka Mark V.
Auf Unterschnitt kann mit langsamen und mittelschnellen Topspinschlägen eröffnet werden. Für ein kompromissloses Spiel fehlt etwas die Durchschlagskraft. Vor allem beim zweiten Topspin kann einfach nachgegangen werden, aber mit dem Hauptaugenmerk auf die Platzierung. Das kommt durch die Kombination aus hartem Schwamm und moderatem FKE zustande. Normalerweise besitzen langsamere Beläge einen weichen Schwamm, wodurch die Präzision im Spiel leiden kann. Nicht so mit dem Blues T1
In der Halbdistanz fehlt mir die gewohnte Flugkurve und etwas Power. Bei der Technik muss ähnlich wie bei einem Klassiker mehr gekurbelt werden. Weiche Gegenspins gelingen aber hervorragend und mit ordentlich Rotation versehen.
Mit Präzision: Blocken und Aufschlagen
Wieder am Tisch, und da sehe ich den Donic Blues T1 lieber, überzeugt der Belag im Blockspiel. Ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass die Kontrolle verloren geht. Im passiven Blockspiel wirkt der Belag relativ schnittunempfindlich, wodurch eine stabile Position meist ausreicht, um den Ball sicher zu Blocken.
Bei aktiven Blockbällen nimmt der Ball nicht ganz so viel Fahrt auf, der Katapult ist da eher moderat, aber die flache Ballflugkurve erweist sich da zum Vorteil.
Im Aufschlagspiel kann der Ball gut platziert werden. Der Blues T1 macht genau das, was man möchte. Lediglich in der Spinspitze vermisse etwas die Gefährlichkeit.
Präzision, aber auch Power? Rückschlag und Schusspiel
Im Rückschlagspiel zeigt der Belag zwei Gesichter. Positiv ist, dass passive Rückschläge sehr einfach gelingen. Kurz legen, lange Schupfs an die Grundlinie, weiche Eröffnung über dem Tisch und bei mittellangen Aufschlägen die weichen, gefühlvollen Topspins, all das ist gut und einfach spielbar.
Nur so richtig Druck machen geht eher weniger. Die Flips zeigen kaum Wirkung beim Gegner, da weder richtig hart, noch mit gefährlicher Rotation Druck aufgebaut werden kann. Die direkte Eröffnung dient immer nur als Vorbereitung. Endschläge sind da schwierig zu spielen.
Im Schussspiel macht der Belag eine gute Figur. Wieder ist es die Platzierung, die große Stärke des Blues T1, die mich überzeugt. Die Power des Belags hält sich in Grenzen, sodass ein Angriff schonmal öfter nachgespielt werden muss. In der Ballonabwehr muss viel eigene Bewegung auf den Ball gebracht werden, um nicht die Länge im Schlag zu verlieren. Gegenangriffe sind eher selten möglich. Die Sicherheit steht im Vordergrund.
Fazit zum Donic Blues T1
Ein wirklich interessanter Belag, den es so noch nicht auf dem Markt gibt. Normalerweise sind die Beläge mit moderatem FKE auch sehr weich ausgelegt. Nicht so der Donic Blues T1. Dadurch kann sehr präzise und konstant agiert werden.
Im Angriffspiel zeigt sich der Belag als sehr sicher und mit moderatem Tempo versehen. Angreifern, denen Sicherheit und Präzision wichtig ist, könnten mit dem Belag Erfolg haben. Das verlangte Spielniveau würde ich als niedrig einschätzen.
Wirklich gefährlich wirkt der Belag allerdings nicht. Die Flugkurve liegt zwischen Tensoren und Klassikern, sodass auch der Übergang auf die schnellen FKE Beläge durch den Blues T1 gut ausgefüllt werden kann.
Am ähnlichsten ist bisher der andro GTT 45 gewesen, welcher aber noch einen Tick weicher ist.