Nach dem Test des Donic BlueGrip S2 lasse ich es mir nicht nehmen und schaue mir mal die härtere Belagversion, den Donic BlueGrip S1 näher an. Genauso wie beim S2 wurde auch beim S1 ein Acuda Schwamm mit einem Hybrid Obergummi kombiniert.
Der Hype um Hybrid Beläge
Generell findet in den letzten Jahren ein wahrer Hype um Tensor-Hybrid-Beläge statt. Das liegt zum einen daran, dass die Belagtechnologie wohl nun soweit ist, moderne Tensoren mit den typischen Eigenschaften chinesischer Beläge zu verbinden.
Das gelingt in letzter Zeit immer besser durch die Annäherung der beiden Stärken. Etwas weniger Klebrigkeit und Robustheit beim Obergummi, wohingegen die Schwämme eher katapultarm und moderat ausgestattet werden. Dadurch ist es nun möglich, weichere Schwämme mit klebrigen Obergummis zu kombinieren.
Zum anderen soll wohl der letzte große Tischtennismarkt von ESN erschlossen werden: Asien. Denn dort dominieren günstige, chinesische Hersteller bis zum Branchenprimus DHS den Markt fast unangetastet. Dagegen ist das Wachstumspotential in Europa beispielsweise eher gering anzusehen.
Zu viele Hybriden? Und einen kommen und gehen
In meinen vorherigen Testberichten zu Hybridbelägen habe ich schon einige Hybrid Beläge erwähnt, die aus den Ladenregalen wieder verschwinden. Man denkt beispielsweise an den Donic BlueGrip R1 und V1, die bereits komplett ausgelaufen sind, oder an den JOOLA Golden Tango bzw. Golden Tango PS, die gerade abverkauft werden.
Letztere, wie auch der Nittaku Sieger PK50, sollten eigentlich aus dem Handel verschwunden sein, scheinen aber zumindest im Fall der JOOLA Beläge in den Max. Schwammstärken noch erhältlich zu sein.
Diese Fluktuation am Tischtennismarkt erklärt sich dadurch, dass die Entwicklung zum perfekten Hybriden noch nicht abgeschlossen ist, zugleich der Verbleib der weniger revolutionären, älteren Modelle als Ladenhüter zu unattraktiv für die Marken ist.
Um Neuheiten im Hybridbereich braucht sich die Tischtennisszene natürlich keine Sorgen machen. Donic BlueStar A1, A2 oder A3, andro Rasanter C53, C48 oder C45, Tibhar Hybrid K3, MK Pro oder MK, die Gewo Codexx Beläge (sorry, aber das ist selbst mir bei Gewo zu kompliziert), Victas V > 20 Double Extra, Stiga DNA XH, H oder M und zuletzt (gibt sicher noch mehr davon) JOOLA DYNARYZ ZGX und RHYZEN ZGX.
Doch wird eine solche Anzahl an Hybriden überhaupt gebraucht? Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.
Erwartungen an den BlueGrip S1
Zunächst einmal freue ich mich einfach, dass ich mit dem Donic BlueGrip S1 einen Hybridbelag mit 47,5° Schwamm testen darf. Ich kann zwar auch die härteren Beläge mit 50°+ spielen. Jedoch brauche ich immer mal Abwechslung. Zuletzt kamen die weichen Beläge definitiv zu kurz in Sachen Belagneuheiten.
Grundsätzlich liegen die Erwartungen hoch. Ich habe den BlueGrip S1 gleichzeitig mit dem Tibhar Hybrid MK getestet, weshalb mit diesem der ausführlichste Vergleich möglich ist. Ich denke es interessiert einige, wie sich der Belag zum normalen Acuda S1 unterscheidet.
Ich hoffe einfach, dass die Kombination aus Obergummi und Schwamm funktioniert. Außerdem sollte der BlueGrip S1 deutlich schneller werden, als der 5° weichere BlueGrip S2.
Darüber hinaus kläre ich die Frage, welche Vor- und Nachteile der Belag besitzt? Wie leistungsfähig kann dieser gespielt werden? Welche weiteren Alternativen gibt es? Und kommt auch ein Belag eines anderen Herstellers als Ersatz in Frage? Ich denke da vor allem an Butterfly mit dem Glayzer 09C.
Technische Eigenschaften des Donic BlueGrip S1
Die Betrachtung des Donic BlueGrip S1 bringt keine neuen Erkenntnisse hervor. Denn es wurde das gleiche Obergummi wie beim BGS2 verwendet. Es handelt sich also um ein recht elastisches Obermaterial, dessen Oberfläche leicht klebrig ist.
Die kurze, dünne Noppenstruktur lässt auf eine gute Flexibilität und direkte Anbindung zum Schwamm schließen. Der Schwamm selbst besitzt eine feine bis mittlere Porigkeit. Zudem ist dieser nicht leicht flexibel. Die Schwammhärte beträgt 47,5° EUR.
Insgesamt wirkt der Belag wie ein typischer Medium-Hart-Belag mit etwas Flexibilität beim sanften Eindrücken.
Das Gewicht des BlueGrip S1 ist eher durchschnittlich. Mein Testexemplar (rot Max.) brachte mit Verpackung 94,68g auf die Waage. Der ungeschnittene Belag wog 67,61g. Das ganze geschnitten auf mein Testholz (Tibhar Offensive Premium) macht noch 46,24g aus.
Spieleigenschaften des Donic BlueGrip S1
Das Einspielen mit dem Donic BlueGrip S1 war eine sehr interessante Erfahrung. Ich hatte zunächst ein paar Bälle mit dem Tibhar Hybrid MK gespielt und war in Erwartung, ein fast identisches Spielgefühl vorzufinden.
Der erste Konterball fühlte sich dann überraschend katapultig an. Etwas irritiert davon gelangen die Konterschläge sehr einfach und immer noch präzise. Der BlueGrip S1 ist nicht der schnellste Belag, aber liegt im Mittelfeld des Belagspektrums.
Topspinspiel
Das etwas lebendigere Spielgefühl gegenüber anderen Hybriden setzt sich auch im Topspinspiel fort. Die Topspineröffnung gelingt sehr sicher und mit einer guten Unterstützung ausgestattet. Die Ballflugkurve ist hierbei relativ flach.
Bei schnellen Topspins kamen Probleme auf. Der Belag wirkt sehr dynamisch und relativ reaktiv. Zugleich greift das leicht klebrige Obergummi den Ball und nimmt diesen tangential mit. Dadurch wusste ich am Anfang nicht, wie ich meinen Schlag timen sollte.
Das resultierte darin, dass ich manchmal das Gefühl hatte, den Ball mit einer schönen Kurve mitzunehmen, während dieser aber den Schläger sehr flach nach vorne verlassen hat. In meiner ersten Trainingssession bin ich überhaupt nicht mit dem Donic BlueGrip S1 warm geworden.
Im zweiten Training ging alles deutlich besser. Ich mich von Anfang an mit dem Belag warm gespielt und konnte mich gut auf die merkwürdige Charakteristik einstellen. Fragt aber jetzt nicht, was passiert ist, als ich wieder auf meinen eigentlichen Schläger gewechselt bin… Ja, ich habe keinen Ball mehr getroffen ^^
Eigenheiten im Angriffsspiel
Ich konnte nie komplett diese unbeständigen Eigenheiten des BlueGrip S1 in den Griff bekommen. Dazu ist wohl ein längeres Einspielen mit dem Belag notwendig, was den Rahmen eines normalen Tests sprengen würde. Lediglich bei sehr weichen oder langsamen und sehr harten oder schnellen Schlägen fand ich am Ende den richtigen Druckpunkt.
Bei voll durchgezogenen Gegentopspins am Tisch entsteht mit dem BlueGrip S1 eine hohe Druchschlagskraft. Ich konnte meine Gegner sehr gut dominieren und direkte Punkte forcieren. Aus der Halbdistanz wirkt der Belag erstmals sehr sicher und fehlertolerant. Es kann relativ variabler agiert werden.
Im offenen Spiel kann man durch die gute Dynamikentwicklung so einige Überraschungsschläge hervorzaubern, mit denen weder ich, noch meine Gegner gerechnet haben. Allgemein spielt sich der BGS1 überraschend wenig linear, sondern kommt bei jedem Schlag mit einem ordentlichen Katapulteffekt daher. Notschläge sind definitiv gut spielbar und nicht selten sehr gefährlich für den Gegner.
Aufschlag, Eröffnung über dem Tisch & Rückschläge
Bei Aufschlägen kann gut mit dem Ball gearbeitet werden. Der Donic BlueGrip S1 produziert einen sehr starken Schnitt in Verbindung mit viel Handgelenkeinsatz. Ich konnte alle meine gefährlichen Aufschläge punktbringend umsetzen.
Im Kurz-Kurz können die Bälle flach und kurz gehalten werden. Bei starken Druckschupfbällen setzt aber schon ein nicht unerheblicher Katapult ein, mit dem man zunächst nicht rechnen würde.
Mit den aktiven Eröffnungen über dem Tisch konnte ich mich nicht auf konstante Angriffsschläge verlassen. Bei Flips kann sehr direkt und schnell, als auch platziert und gefühlvoll agiert werden. Der Bananenflip besitzt eine ordentliche Gefährlichkeit und einen mittleren Bogen.
Generell nimmt der BlueGrip S1 viel Spin an, gleicht das aber durch einen, für einen Hybriden, ungewöhnlich hohen Eigenkatapult und dem klebrigen Obergummi wieder aus. Ich konnte alle Aufschläge irgendwie sicher und am Ende auch gut retournieren.
Aber nicht so, wie es eigentlich wollte. Vielmehr musste ich sozusagen für jeden Aufschlagtyp aufgrund der untypischen Spieleigenschaften eine neue Antwort mit dem Belag erarbeiten.
Dominanz im Blockspiel
Im Blockspiel liegt wahrscheinlich die größte Stärke des Donic BlueGrip S1. Normalerweise mag ich es gar nicht, wenn die Gegner im gesamten Spiel mehr Initiative ergreifen. Da ich aber nicht so richtig wusste, wie ich den BGS1 effektiv einsetzen sollte und mein Fokus vermehrt erstmal darauf lag, überhaupt mit dem Belag klar zu kommen, spielte ich einfach erstmal mit.
Und was soll ich sagen. Das waren meinte besten Matches mit dem Donic BlueGrip S1 ^^. Ich spielte die Aufschläge bzw. Rückschläge meiner Gegner erstmal sicher rüber und schaute, was passiert.
Bei Angriffschlägen hielt ich einfach meine Wunderkiste an Belag hin oder drückte aktiv gegen den Ball. Daraus resultierten echt gute Blockbälle, die meine Gegner unter Druck setzten.
Da die Ballflugkurve sowohl bei passiven, als auch bei aktiven Blocks recht flach ist, konnten diese nie wirklich Druck auf mich aufbauen. Meine Fehlerquote war gering, weshalb nach ein paar mal anziehen mein Punktekonto durch Angriffsfehler der Gegner in die Höhe schoss.
Ich hab den Testschläger dann noch einem Block-Guru in die Hand gedrückt und ein paar Topspins auf seine Blockbälle gezogen. Zunächst schickte er mich über die gesamte Platte, was nicht lustig ist. Als er dann auch noch anfing, meine langsamen Topspins abzuschießen, habe ich mir den Testschläger schnell wieder zurück geholt ^^.
Schuss & Ballonabwehr
Im Schussspiel kann mit dem Donic BlueGrip S1 auf viel Power und Dynamik zurück gegriffen werden. Dabei wirkt dieser gar nicht wie ein Hybrid, sondern wie ein normaler Tensorbelag. In der Ballonabwehr fühlt sich der Belag gut an. Sowohl sehr hohe Abwehrschläge, als auch leicht angespinnte Heber funktionieren mit einer guten Mischung aus Präzision und Ballgefühl. Gegenangriffe sind immer gut möglich.
Alternativen zum Donic BlueGrip S1
Es gibt einige Beläge, die man mit einem Donic BlueGrip S1 vergleichen könnte. Einen richtigen Ersatz wird es wahrscheinlich nie geben, da mir kein anderer Belag bekannt ist, der einen bewährten Tensorschwamm mit einem Hybrid-Obergummi verklebt. Die besten Alternativen zum Donic BlueGrip S1 sind also immer mit einigen Änderungen der Spieleigenschaften verknüpft.
Tibhar Hybrid MK
Beginnen möchte ich meine Suche nach Alternativen mit dem Belag, den ich parallel zum Donic BlueGrip S1 getestet habe. Über den Tibhar Hybrid MK habe ich bereits einen sehr ausführlichen Testbericht veröffentlicht.
Der größte Unterschied zwischen den beiden Belägen liegt darin, dass der MK einfach um Welten linearer in Sachen Katapult- und Dynamikentwicklung sich spielen lässt. Dadurch kann konstanter und präziser agiert werden. Die Ballflugkurve ist um einiges höher beim Hybrid MK.
Der Charm des BlueGrip S1 ist im Vergleich durch seine Lebendigkeit zu erklären. Kein anderer Tensor-Hybrid-Belag spielt sich so ähnlich zu einen normalen Tensorbelag, mit dem Feature eines leicht klebrigen Obergummis. Das gewohnte Tensor-Spielgefühl darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass man sich intensiv auf die Eigenheiten des BGS1 einstellen muss.
Ich würde sagen, es kommt auf die Perspektive an. Möchtest du einen Hybriden, der grundsätzlich alle Stärken eines klebrigen Belags erfüllt und sich aber auch die Tensoreigenschaften verkörpert, dann ist der Hybrid MK der richtige Belag.
Möchtest du hingegen einen typisch, klassischen Tensorbelag, der auch noch Hybrideigenschaften vollends mitbringt und jeden Schlag einzigartig macht, dann kann ein BGS1 die richtige Wahl sein.
Donic BlueGrip S2
Fehlen darf in unserem Vergleich natürlich nicht die weichere Belagversion Donic BlueGrip S2. Dieser hat sich als sehr sicherer, langsamer und gefühlvoller Tischtennisbelag herausgestellt, der vor allem im passiven Spiel punktet.
Der 5° härtere Donic BlueGrip S1 hat bereits deutlich mehr Power und Geschwindigkeit. Dennoch sind die guten passiven Spieleigenschaften erhalten geblieben. Im Blockspiel wirkt der S1 nunmehr nicht nur sicher, sondern auch dominant.
Einen Wechsel zwischen den Belägen halte ich aufgrund des großen Härteunterschieds jedoch für schwierig. Es wird eine deutlich bessere Technik und ein höheres Spielniveau benötigt, um den Wechsel zwischen BGS2 und BGS1 meistern zu können.
Butterfly Glayzer 09C
Sehr unterschiedliche Spielertypen sprechen der Butterfly Glayzer 09C und der BlueGrip S1 im Vergleich an. Der Glayzer 09C ist deutlich katapultärmer, langsamer und kontrollierter. Daher ist der Belag eher eine Alternative, wenn man die Eigenschaften des S1 nicht mag, aber die Vorteile eines Hybriden im Schnittspiel nicht missen möchte.
Die größte Schnittmenge sehe ich im Blockspiel. Beide Beläge brillieren durch eine enorme Kontrolle und wenig Spinanfälligkeit beim Blocken. Beim G09C wird aber mehr das Tempo absorbiert, während die Katapultunterstützung des BGS1 das genaue Gegenteil hervorruft.
Donic Acuda S1
Einen besonderen Vergleich kann ich zum Donic Acuda S1 ziehen. Während beim BlueGrip S2 zum Acuda S2 die Zusammenstellung aus Obergummi und Schwamm zu gravierende Unterschiede hervorgerufen hat, sehe ich dies in Verbindung mit einem härteren Schwamm als deutlich geringer an.
Natürlich spielt sich ein normaler Tensorbelag nie wieder ein Hybrid. Dennoch verzeichnen beide Beläge besonders im schnellen Spiel ähnliche Eigenschaften, wie z.B. die eher flachere Ballflugkurve und die gute Dynamikentwicklung.
Der Hauptunterschied liegt logischerweise in der Wirkung des leicht klebrigen Obergummis begründet. Dieses ermöglicht etwas mehr Rotation und bietet beim frontalen Balltreffpunkt eine bessere Fehlertoleranz.
Dagegen ist der Acuda S1 konstanter spielbar im Angriffsspiel. Allein deshalb würde ich persönlich dem Acuda S1 den Vorzug geben, wenngleich ich auch den Charm des klebrigen Obergummis in manchen Spielsituationen nicht abstreiten möchte.
Weitere Hybriden im Vergleich
Allen voran sollte ich womöglich noch die Hybriden Donic BlueStar A3 oder andro Rasanter C48 testen, um ein endgültiges Urteil zum Donic BlueGrip S1 fällen zu können. Denn alle anderen Hybridbeläge sind härter ausgelegt.
Zur Zeit teste ich noch den Tibhar Hybrid MK Pro, welcher das gleiche Obergummi wie der MK besitzt, aber mit einem härteren Schwamm (51° EUR) ausgestattet wurde. Dieser und auch alle anderen harten Hybriden spielen sich im Vergleich zum BlueGrip S1 deutlich linearer.
Daher finde ich es schwierig, noch eine richtig gute Alternative benennen zu können. Ebenso sind Beläge wie der Nittaku Sieger PK50 oder Yasaka Rakza Z einfach mehr auf die direkten, schnörkellosen Punkte ausgerichtet.
Vielleicht ist noch der JOOLA Golden Tango PS als Vergleichsbelag einigermaßen geeignet. Dieser spielt sich etwas variabler und weicher, was dem Spielgefühl des BGS1 entgegenkommt. Das wäre also noch am ehesten eine sinnvolle, weitere Alternative.
Ideale Holz-Belag-Kombinationen zum Donic BlueGrip S1
Bei meinen Tests zum Donic BlueGrip S1 konnte ich sehr unterschiedliche Erfahrungen mit dem Belag sammeln. Zum einen wirkte der Belag auf normalen Vollhölzern extrem katapultig und am extremsten mit der oben genannten Problematik behaftet.
Klar, ich konnte auf ein sehr gutes Ballgefühl zurückgreifen und die Spinentwicklung war hervorragend. Aber ich konnte überhaupt nicht konstant spielen.
Deutlich besser, aber nicht vollends die Probleme beseitigend, funktionierte der BlueGrip S1 auf jeglicher Form von Carbonholz. Ich konnte mit solchen schnell, hart und dynamisch spielen. Zudem waren die schnellen Blocks eine Augenweide.
Also wenn ich den Belag zusammen mit einem Holz empfehlen würde, dann kommen mir nur Hölzer mit Faserverstärkung in den Sinn.
Fazit zum Donic BlueGrip S1
Der Donic BlueGrip S1 kommt mir insgesamt wie ein Prototyp vor, dessen endgültige Eigenschaften noch genauer eingestellt werden sollten. Besonders im Vergleich zum Tibhar Hybrid MK kam mir das wie zwei unterschiedliche Belag-Generationen vor.
Dennoch kann ich dem Belag einiges abgewinnen. Im Offensivspiel spielt dieser sich sehr spritzig und entwickelt trotz der flachen Ballflugkurve einen guten Spin. Wenn man das irgendwie kontrollieren kann, dann freuen sich die Gegner überhaupt nicht.
Vor allem im Blockspiel ist der Belag eine Wucht. Das leicht klebrige Obergummi absorbiert den gegnerischen Spin, wodurch wenig Spinanfälligkeit beim Blocken vorhanden ist. Der Eigenkatapult macht alles sehr einfach. Die flache Ballflugkurve ist sozusagen die Kirsche auf der Sahne.
Wer sich hingegen einen sehr konstanten Belag gewünscht hat, wird vom Donic BlueGrip S1 enttäuscht werden. Da gibt es einfach bessere Alternativen.
Wenn du einen dominanter Blockspieler bist, der einen gewissen X-Faktor im Angriffsspiel sucht und kein Problem hat, mal ein etwas anderes Spielerlebnis zu erfahren, dann bist du beim BlueGrip S1 genau richtig.
Auch Fans des ursprünglichen Acuda S1, dessen Schwamm hier zum Einsatz kommt, könnten unter den oben beschriebenen Anpassungen mit dem BGS1 einen Versuch unternehmen. Vielleicht sind euch auch die anderen Tensor-Hybriden zu teuer und der BlueGrip S1 passt besser ins Budget.
Jedenfalls hat der Test Spaß gemacht und es muss ja nicht immer alles genau gleich sein.