Das spannende am Testen von Tischtennismaterial sind Vergleiche unter den verschiedenen Belägen und Hölzern. So können Unterschiede, wenn auch nicht groß, bei ähnlichem Material herausgestellt werden. In diesem Vergleich möchte ich zwei absolute Bestseller unter den Softbelägen gegenüber stellen: Donic Bluefire M3 vs andro Rasant Powersponge.
Donic Bluefire M3 vs andro Rasant Powersponge: Grundsätzliche Eigenschaften
Für manche ist es ganz leicht. Zwei weiche Beläge. Sind kontrolliert. Bieten bei weichen Topspins einen guten Sound und viel Spin. Harte Topspins können nicht so schnell gespielt werden. Der Katapult ist sehr hoch. Darum kann gut geblockt werden. Die Spinanfälligkeit ist weitaus geringer als mit einem harten Belag. Auch die Flugkurve ist typischerweise flacher als die Flugkurve der härteren Versionen der Belagreihen, besonders bei schnellen Topspins flacht die Kurve aus. Zudem sind weiche Beläge vergleichsweise leicht.
Das trifft im Groben auch für den Donic Bluefire M3 und andro Rasant Powersponge zu. Optisch gibt es nur geringe Unterschiede. Na gut, der Bluefire M3 hat einen blauen Schwamm, während der Rasant Powersponge eine grüne Schwammfarbe besitzt. Beim genaueren hinsehen sind die Poren des M3 größer, aber nur minimal. Die Härte der Schwämme ist ähnlich. Unterschiedlich ist allerdings das Obergummi des Bluefire M3, welches straffer, härter und griffiger wirkt als das des Rasant Powersponge. Alles in allem sind beide Beläge im Soft+ Bereich.
Donic Bluefire M3 vs andro Rasant Powersponge: Unterschiedliche Spieleigenschaften
Beim Einspielen bestätigt sich mein Eindruck, dass der Rasant Powersponge etwas weicher und gefühlvoller daher kommt. Auch die Katapultwirkung scheint minimal höher zu sein. Dafür gibt der Donic Bluefire M3 eine deutlich bessere Ballrückmeldung. Vom Grundtempo unterscheiden sich die Beläge kaum bis gar nicht.
Beim Ziehen der ersten Topspins werden die unterschiedlichen Eigenschaften noch deutlicher. Der M3 macht eine deutlich höhere Ballflugkurve. Auch bekomme ich mehr Rotation auf den Ball. Der Sound ist bei beiden Belägen gut. Mit dem Rasant Powersponge muss ich noch gefühlvoller die Bälle schlagen, sodass ich das volle Potential nutzen kann. Je härter ich ziehe, desto besser gefällt mir der Bluefire M3, der durch sein griffiges und straffes Obergummi viel mehr Dynamik und Spin erzeugen kann.
Aus der Halbdistanz und im Gegentopspinduell ist der Donic Bluefire M3 kraftvoller und giftiger als der Rasant Powersponge, welcher aber durch ein angenehmes Spielgefühl und etwas fehlerverzeihendere Kontrolleigenschaften überzeugen kann.
Beim Blocken, vor allem mit der Rückhand, ist der Rasant Powersponge im Vorteil, der etwas spinunempfindlicher ist und, durch die guten Katapulteigenschaften sowie der flacheren Flugkurve, sehr gute Blockeigenschaften besitzt, was es erlaubt, die Bälle gefährlich und schnell wegzudrücken. Auch im offenen Spiel geht der druckvolle Konterschlag sehr einfach mit einer guten Genauigkeit. Der M3 ist hierbei etwas anspruchsvoller, ist aber bei aktiven Blockbällen genauso unangehm für den Gegner.
Beim Aufschlagen haben beide Vorteile. Der Spin des Bluefire M3 ist auch hierbei etwas höher. Für mich ist der M3, neben dem Tenergy 05 FX und dem Tibhar Evolution FX-P, der spinnigste und gefährlichste Softbelag. Dadurch können Aufschläge mit hohen Rotationswerten gespielt werden und bereiten den Gegnern Probleme. Der Powersponge überzeugt mich indes durch den guten Touch und die Platzierung beim Aufschlagen. Auch bekomme ich einen guten Spin in die Bälle, was allerdings nicht so gefährlich ist wie mit dem M3.
Aktive Rückschläge, besonders Flips und die Eröffnung auf halblange Aufschläge, sind die Paradeschläge des Donic Bluefire M3, da sowohl extreme Rotation, als auch eine niedrige Fehlerquote vorhanden sind. Besonders den Bananeneflip könnte ich stundenlang mit dem Bluefire M3 spielen.
Je passiver die Rückschläge werden bzw. je mehr Gefühl in den Schlag gelegt werden soll, desto besser kommt der Rasant Powersponge zur Geltung. Im Kurz-Kurz oder bei der sicheren Eröffnung, die Kontrolle ist über alle Schläge immer gegeben.
Im traditionellen Schießen haben beide Beläge ihre Defizite. Da funktionieren harte Beläge einfach besser. Etwas mehr Druck kann ich zwar mit dem M3 erzeugen, aber die Fehlerquote ist minimal höher als mit dem Powersponge. Der Schuss-Topspin auf hohe Bälle klappt mit beiden Belägen sehr gut.
In der Ballonabwehr kann man sich auch schön mit beiden Belägen eingraben. Während der Bluefire M3 dann mehr Power für Gegenattacken besitzt, ist der Rasant Powersponge eine Bank, was Kontrolle und Platzierung angeht.
Donic Bluefire M3 vs andro Rasant Powersponge – Fazit
Zwei Softies, aber dennoch so unterschiedlich. Die gefährlichere und spinnigere Alternative ist der M3. Dagegen steht die Kontrolle und das Spielgefühl des Rasant Powersponge. Mir liegt der Bluefire besser, mag ich doch höhere Flugkurven. Dennoch sind beide Beläge auf einem außergewöhnlich hohen Niveau. Wenn ich mir so anschaue, was es für Alternativen gibt, dann sind die Beläge, im Belagspektrum der Softbeläge, unter den TOP 10 anzusiedeln.
Hier noch eine Kurzübersicht der verschiedenen Eigenschaften:
Tempo: M3 > RPS
Kontrolle: M3 < RPS
Rotation: M3 > RPS
Höhe der Ballflugkurve: M3 > RPS
Katapult: M3 < RPS
Schnittunempfindlichkeit: M3 < RPS
Gesamthärte: M3 > RPS