Der andro Rasant ist ein sehr beliebter und viel gespielter Tischtennisbelag. Mit dem andro Rasant Turbo wurde die Rasant Reihe ergänzt und überarbeitet.
Im Gegensatz zur normalen Version wurde beim andro Rasant Turbo ein etwas härterer Schwamm verwendet (47,5 Grad), um noch mehr Power ins Spiel zu bringen. Das Obergummi ist gewohnt griffig und matt ausgelegt, damit der giftgrüne Rasant Schwamm nicht durchscheint. Die Poren des Schwammes sind relativ groß. Meine Testexemplare waren rot und schwarz, jeweils in 2,1mm und mit einem geschnittenen Gewicht von 47g bzw 48g.
Spieleigenschaften des andro Rasant Turbo
Das typische Rasant Spielgefühl ist auch in der Turbo-Version sehr deutlich spürbar. Beim Auftreffen des Balles gibt es einen Punkt, ab welchem der Belag förmlich explodiert. Und dies kann sehr früh einsetzen. So gehen selbst normalen Konterbälle über die Platte, wenn man nicht aufpasst. Das Grundtempo ist sehr hoch.
Bei Topspinschlägen kann ich eine extreme Ballflugkurve feststellen, welche nicht sonderlich hoch ist, aber eben gegen Ende der Flugphase taucht der Ball stark ab. Ich musste mich auf diese Bedingungen schon sehr einstellen, bevorzuge ich doch katapultarme Beläge mit hoher, konstanter Ballflugkurve. Der Vorteil ist, dass selbst die Unterschnitteröffnung sehr schnell und spinreich gespielt werden kann. Generell belohnt der Belag jegliche Art von aktiver Schlagbewegung zum Ball, was beim Topspin bedeutet, dass auch verschiedene Schlagspinbewegungen den Ball auf der anderen Plattenhälfte einschlagen zu lassen. Und das macht natürlich sehr viel Laune und verleitet, jeden Ball anzuziehen oder gegenzuziehen. Aus der Halbdistanz ist die enorme Power des andro Rasant Turbo auch von Vorteil, da ich jederzeit die Initiative ergreifen kann und auch irgendwie muss, denn passive Alibi-Schläge werden sofort mit einfachen Fehlern bestraft.
Im Aufschlagspiel kann sehr viel Rotation erzeugt werden. Trotz der sehr hohen Grundgeschwindigkeit und des deutlich spürbaren Katapults lassen sich Aufschläge gut platzieren. Generell liegt das Spinniveau im oberen Bereich des Möglichen. Kombiniert mit der Geschwindigkeit natürlich eine Waffe. Diese ist aber auch nicht entschärft, wenn passive Rückschlage gespielt werden müssen. Ich hatte mit der sicheren Ablage so meine Probleme, da der andro Rasant Turbo einfach zu früh förmlich explodiert, wodurch ein kontrolliertes, sicheres Schupfen kaum möglich ist. Im Gegensatz dazu funktionieren aktive Flips und harte Druckschupfbälle wie im Traum. Irgendwann habe ich gegnerische Aufschläge nur noch mit Flips oder risikoreichen Schupfbällen an die Grundlinie beantwortet, um meine Fehlerquote zu senken!
Im Blockspiel bin ich gar nicht klar gekommen. Mal landete der Ball im Netz, mal weit hinter der Platte. Ich habe dann umgestellt, langsame Topspins beidseitig mit harten Gegentopspins beantwortet und schnelle Topspins mit einen Spinblock angenommen. So war das Tempo und die Spinanfälligkeit des Belags kein Problem mehr. Dies resultierte allerdings darin, dass ich am Ende der Trainingseinheit platt war. Und einer meiner Trainingspartner murrte und fragte mich, ob ich jetzt immer mit diesem „Mistbelag“ spielen würde 😀 Es war wohl auch für ihn anstrengend, immer den Ball aufheben zu müssen, entweder nach Fehlern von mir oder den direkt verwandelten Gegentopspins. Lange, kontrollierte und schöne Ballwechsel kamen kaum zustande.
Im Schussspiel war der andro Rasant Turbo einfach nur genial. Durch das Tempo und den Katapult hatte ich mehr als genügent Power, um die Gegner von der Platte zu schießen. In der Ballonabwehr hingegen konnte ich den Rasant Turbo kaum kontrollieren. Ich konnte ab selbst aus großer Entfernung zum Gegentopspin ansetzen, wodurch ich mich aus der Ballonabwehr gut befreien konnte.
Fazit zum andro Rasant Turbo
Ich habe selten einen Belag erlebt, der solche Gegensätze vermittelt und dadurch auch polarisiert. Jegliche aktive Schlagbewegung wird vom andro Rasant Turbo belohnt. Ich kann aus jeder Lage mit extremen Tempo und sehr viel Rotation die Bälle anziehen. Besonders auf der Vorhand, wo ich sowieso nie passiv Spiele, gefällt mir der Belag sehr gut. Anders ist es im passiven Spiel. Man hat kaum Kontrolle über das, was der Belag macht. Dadurch bin fast schon gezwungen aktiv zu spielen, um leichte Fehler zu vermeiden. Für Spieler zu empfehlen, die schon jetzt ein hohes Trainingspensum haben und ein sehr aktives Angriffsspiel aufziehen oder für diejenigen, die ihr Spiel auf ein extrem angriffslustiges Powertischtennis umstellen möchten. Ich werde dem Belag in der Sommerpause auf der Vorhand noch eine Chance geben, da ich von dem Potential überzeugt bin, wenngleich ich diesen aber nur noch in 1,9mm spielen werde 😉