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Eigenschaften von Tischtennisbelägen kennen und erkennen

Im Grunde sind alle Tischtennisbeläge gleich. Mehr oder weniger Gummi mit einer Noppenstruktur, die entweder nach Innen oder nach Außen gedreht ist, wird mit einem Kautschukschwamm kombiniert oder direkt auf ein Tischtennisholz geklebt. Ziel ist es den Ball über das Netz auf die gegnerische Plattenhälfte zu bekommen, am besten einmal öfter als der Gegner es schafft. Allerdings unterscheidet sich die Art und Weise, wie das ganze geschehen soll, abhängig von den eigenen Fähigkeiten und der eigenen Technik, sowie dem gespielten Material und dessen Spieleigenschaften.

Das wichtigiste, wenn ich mir das passende Material auswählen möchte, ist es, dessen Spieleigenschaften zu kennen. Doch welche grundlegenden Eigenschaften haben Tischtennisbeläge überhaupt? Woran werden diese deutlich? Und worauf muss ich vor dem Kauf achten?

Das Tempo

Die offensichtlichste Eigenschaft eines Tischtennisbelags ist wohl dessen Geschwindigkeit. Beim lockeren Einspielen zeigt sich die Höhe der Grundgeschwindigkeit, während bei harten Endschlägen das maximale Tempo deutlich wird. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass nicht für jeden Tischtennisspieler der gleiche Belag die meiste Geschwindigkeit bietet. Normalerweise haben harte Beläge mehr Tempopotential als weiche Beläge. Doch dieses kann nicht von jedem voll ausgereizt werden. Weiche Beläge entwickeln allein schon aufgrund der höheren Katapults (siehe unten) bei langsamen Schlägen mehr Tempo als härtere Pendants. Jedoch besitzen Softbeläge eine größere Limitierung, was die Endgeschwindigkeit betrifft. Weiterhin hängt die Geschwindigkeit eines Tischtennisbelags natürlich von dessen Schwammstärke ab. Je dicker ein Belag gewählt wird, desto mehr Speed kommt auch heraus, unabhängig vom Härtegrad.

Die Kontrolle

„Kontrolle“ ist eine Eigenschaft, die sich eigentlich nicht genau definieren lässt und vollkommen subjektiv für jeden Tischtennisspieler wirkt. Wenn ich es auf den Nenner bringen möchte, so gibt es mindestens zwei gegensätzliche Arten von Kontrolle. Zunächst einmal diejenigen Kontrolleigenschaften eines Tischtennisbelags, die konträr zu den Tempoeigenschaften und der Rotationsentwicklung stehen. Je schneller ein Belag ist und je anspruchvoller dieser zu spielen ist, desto weniger Kontrolle habe ich. Deshalb scheinen für die meisten Tischtennisspieler, die in den unteren Klassen zu Hause sind, Tischtennisbeläge mehr „Kontrolle“ zu liefern, die die Eigenschaften besitzen, unabhängig von Technik, Spielniveau und Timing, grundsätzlich irgendwie den Weg über das Netz auf die gegnerische Plattenhälfte zu finden. Und das sind nun einmal weiche, katapultige Beläge, die wenig Rotation erzeugen und annehmen. Ohne viel Aufwand oder Technik, man kann es auch fehlerverzeihend nennen, können relativ gute Schläge gespielt werden. Steigt jedoch das Spielniveau und die Schläge werden stabiler und präziser, so erreichen solche Beläge schnell ihr maximales Potential. Selbst bei perfekt getroffenen Bällen kommt es zu einer gewissen Streuung. Der Armzug geht ins leere, da der Ball nicht perfekt mitgeführt werden kann. In solchen Fällen entsteht die Kontrolle dadurch, dass der Tischtennisbelag maximales Tempo und maximale Rotationseigenschaften besitzt und am besten härter ist, damit dieser der Schlagrichtung exakter folgt.

Die Rotation

Für viele ist das Rotationsverhalten die wichtigste Eigenschaft bei der Auswahl eines Belags. Verständlich, da im Tischtennis nahezu jeder Ballwechsel über die gewählte Rotation entschieden wird. Selbst wenn ein rotationsloses Spiel gewählt wird, so ist dies auch ein taktisches Mittel, wie ich Gegner zu Fehlern zwingen kann. Leider gibt es zwei grundlegende Probleme. Es gibt nicht den einen Belag, der am meisten Rotation erzeugt, da dies auch abhängig von der Spielstärke, Technik, Holz-Belagkombination und den eigenen Präferenzen ist. Darauf bin ich in dem Artikel „Welcher Belag hat den meisten Spin“ schon ausführlich eingegangen. Es gibt lediglich Beläge mit höherem Spinpotential oder solche, mit denen einfacher Spin erzeugt werden kann, aber die maximale Rotation fehlt. Weiterhin ist nicht für jeden Spielertyp der spinnigste Belag geeignet. Wichtig ist der Kompromiss, sodass ich sowohl viel Spin erzeugen kann, als auch das nötige Tempo sowie Kontrolle für mein Spiel besitze.

Der Katapult

Der Katapulteffekt ist eines der spürbarsten Belageigenschaften. Es ist die Energie oder das Eigenleben eines Tischtennisbelags und wirkt umso stärker, je linearer der Ball getroffen wird. Dabei muss der Belag wie ein Trampolin betrachtet werden, der den ankommenden Ball und dessen Energie wieder herausschleudert. Bis zu einem gewissen Tempo oder Schlaghärte liefert der Katapulteffekt eine zusätzliche Power, die zu einer langsamen Schlagbewegung hinzukommt. Allerdings hat der Katapult eines Tischtennisbelags seine Grenzen und nimmt mit zunehmder eigener Power in den Schlägen ab.

Die Dynamik

Viele verwechseln die Dynamik eines Tischtennisbelags oftmals mit dem Katapulteffekt. Dynamik entsteht erst ab einer gewissen Schlaghärte und steigt dann enorm an. Es ist der optimale Energy-Transfer bei den Schlägen. Die eigene Kraft, die ich aufwende, plus die Geschwindigkeit des ankommenden Balls wird in eigene Energie bzw. Geschwindigkeit umgewandelt. Wer in englischsprachigen Foren unterwegs ist, wird oftmals das Wort „Gear“ (Gang oder Getriebe) in Verbindung mit Belagtests lesen. Ein Belag, der „many Gears“ besitzt, hat eben ein großes Potential an Dynamik. Zu weiche Beläge oder auch zu harte Beläge (zb. Chinabeläge) sind kontraproduktiv, wenn ich einen Belag mit guter Dynamik suche. Optimal sind Beläge mit einem europäischen Härtegrad zwischen 46-50°, wobei das auch wiederum abhängig ist von der Schwammstärke, Noppenstruktur und Elastizität des Obergummis.

Die Flugkurve

Das wichtigste habe ich mir natürlich für den Schluss aufgehoben. Die Ballflugkurve eines Tischtennisbelags. Und diese entsteht aus der Kombination aller oben genannten Eigenschaften. Bei jedem Schlag zeigen sich diese Belageigenschaften am deutlichsten ab. Daher sollte ich mir Gedanken machen, welche Ballflugkurve für mein Spiel geeignet ist. Je mehr Tempo ein Belag besitzt, desto weiter fliegt der Ball. Je mehr Rotation ein Belag besitzt, desto eher taucht dieser tangetial getroffen wieder ab. Wähle ich einen katapultigen Belag, so kann ich den Ball einfach über das Netz befördern, habe aber keine stabile Flugkurve bei entsprechender Schlaghärte. Suche ich mir einen dynamischen Belag aus, so muss ich eine gute Technik haben, da ansonsten ich mit der Power im schnellen Spiel nicht umgehen kann und der Ball über die Platte fliegt. Weitere Einzelheiten zum Thema Ballflugkurve gibt es in diesem Beitrag.

Fazit

Tischtennisbeläge haben genauso viele Gemeinsamkeiten wie Unterschiede. Und diese muss man sich vor dem Kauf bewusst machen. Natürlich kann es trotzdem bei den Tests dann zu Enttäuschungen kommen, da der gewünschte Belag eventuell nicht mit dem Spielholz funktioniert oder meine Technik oder Fähigkeiten doch anders sind, als ich es mir eingeredet habe. Dennoch können eine ganze Reihe Belägen ausgeschlossen werden, wenn ich über die grundsätzlichen Eigenschaften von Tischtennisbelägen bescheid weiß. Der Rest muss halt durchgetestet werden 😉

 

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