Der bisherige Produzent von Deo-Rollern macht mit dem Einstieg in die Produktion von Tischtennisbällen den Herstellern aus China Konkurrenz.
Mit der Firma Weener bekommen die bisherigen Größen der Tischtennisindustrie endlich Konkurrenz. Weener möchte das Ende der Ära der Zelluloid Bälle ausnutzen, um auf dem Markt für Tischtennisbälle einzusteigen. Die runden Kugeln aus dem Gefahrenstoff Zelluloid werden schon lange nicht mehr in Deutschland hergestellt, sondern man ist auf die Gefahrengut-Transporte aus Fernost angewiesen. Die ITTF fördert deshalb die Herstellung der Tischtennis Plastikbälle, indem diese für internationale Wettkämpfe nur noch Polybälle einsetzt. Im Breitensport herrscht ein Mischbetrieb zwischen Zelluloid und Plastikbällen, wobei die bisherigen Tischtennis Plastikbälle in Sachen Spieleigenschaften, Qualität und wegen der höheren Preisen bei der breiten Masse eher umstritten sind. Und genau da kommt das ostfriesische Unternehmen mit seinen weltweit 2000 Mitarbeitern ins Spiel. Mit dem Know-How und der Erfahrung in der Herstellung von runden Plastikkugeln (Deo-Roller) wird die Wehner Plastik GmbH in ihrem Produktionswerk nahe der niederländischen Grenze bald mit der Serienproduktion der Tischtennis Plastikbälle starten.
Zulassung eines eigenen Tischtennis Plastikballs
Bereits vor vier Monaten ließ das Unternehmen unter Verwendung der eigenen Marke TriBax einen Ball beim Weltverband ITTF zertifizieren. Weener ist momentan der einizige gelistete, europäische Hersteller von Tischtennisbällen neben drei Chinesichen und einem Japanischen. Der Prozentsatz an zugelassenen Plastikbällen beträgt laut ITTF Materialkommission mittlerweile rund 40 Prozent.
Den Anstoss für die Idee in den Einstieg ins Tischtennisgeschäft kam von einem anderen bereits produzierten Produkt: dem Deo-Roller. „Tischtennisbälle sind natürlich komplexer als eine Deo-Kugel […], die müssen ja auch vernünftig fliegen“, so Matthias Prox von Weener Plastik. In beiden Fällen ist aber eine gleichmäßige Form und Materialstärke wichtig.
Tischtennis Plastikbälle und ein Patent
Während die technische Hürde gemeistert wurde, muss das Unternehmen noch einen juristisches Hinderniss aus den Weg schaffen. Im März 2013 wurde seitens des deutschen Unternehmens ein Patent für den zelluloidfreien Tischtennisball angefochten, wobei eine Entschiedung bis heute nicht vorliegt. Trotz der unklaren Situation produzieren die fünf großen Hersteller von Tischtennisbällen ungehindert ihre Produkte. Der Manager von Weener Plastik gibt sich zuversichtlich: „Zur neuen Saison sind unsere Bälle am Markt“
Laut Einschätzung des deutschen Tischtennisbunds DTTB wird der Plastikball den aus Zelluloid hergestellten Tischtennisball wohl in etwas zwei Jahren vom Markt verdrängt haben. Zwar ist es schwer eine Prognose über den Erfolg des Plastikballs zu geben. Bedarf dürfte es allein schon wegen einem größeren Konkurrenzkampf und Innovationsdruck zwischen den Herstellern geben. International wird schon seit 2014 ausschließlich mit den Plastikbällen Tischtennis gespielt.