Um die Nittaku Fastarc Belagreihe zu komplementieren, veröffentliche ich nun den Testbericht zum Nittaku Fastarc S-1.
Die komplette Belagreihe ist in Japan sehr beliebt. Im Februar Ranking lagen die Fastarcs mit drei Belägen unter den TOP 6 (Fastarc G-1 auf Platz 1, Fastarc S-1 auf Platz 5 und Fastarc C-1 auf Platz 6).
Wie die bisherigen Tests gezeigt haben, weisen die Beläge zudem sehr gute Spieleigenschaften auf. Daher bin ich gespannt, wie sich der Nittaku Fastarc S-1 schlägt. Außerdem werde ich einen kurzen Vergleich zum Fastarc C-1 ziehen und Beläge suchen, mit denen der S-1 am besten zu vergleichen ist.
Einen kompletten Vergleichstest der Belagfamilie werde ich noch diesen Sommer schreiben.
Technische Eigenschaften des Nittaku Fastarc S-1
Nach dem Auspacken habe ich den Belag zunächst äußerlich begutachtet. Der Schwamm ist fein bis mittelporig und im Medium-Bereich anzusehen.
Das Obergummi hingegen ist vergleichsweise weich. Die Noppenstrukur ist dünn und weit auseinander stehend ausgelegt. Dadurch lässt sich die Flexibilität erklären.
Während der Fastarc G-1 und C-1 ein relativ ähnliches Obergummi besitzen, unterscheidet sich die Oberfläche des Nittaku Fastarc S-1 komplett von den anderen. Auch zum Obergummi des Fastarc P-1.
Das Gewicht des Belags ist sehr erfreulich. In der Verpackung bringt der Belag (rot 2,0mm) 91g auf die Waage. Ausgepackt und ungeschnitten sind es 60g. Geschnitten auf das Testholz (Stiga Standard-Maß) macht das nur 41g.
Spieleigenschaften des Nittaku Fastarc S-1
Man kann sagen, dass der Nittaku Fastarc S-1 innerhalb der Serie am einfachsten im geradlinigen Spiel zu spielen ist. Und das wird schon beim Einkontern deutlich.
Der Belag besitzt einen mittleren bis starken Eigenkatapult, der bei frontal getroffenen Bällen gut einsetzt. Das Tempo liegt im mittleren bis oberen Bereich. Trotz der Tempoeigenschaften ist der Fastarc S-1 keineswegs schwer zu kontrollieren, was am weichen Spielgefühl und dem Medium-Schwamm liegt.
Topspin, offenes Angriffsspiel und Halbdistanz
Die Topspineröffnung auf Unterschnitt kann sicher gespielt werden. Allerdings ist die Ballflugkurve relativ flach und die Rotationsentwicklung nur durchschnittlich.
Gefährlich wird der Belag im offenen Angriffsspiel, auch in Tischnähe. Beim Nachgehen und Nachziehen entwickelt der Nittaku Fastarc S-1 eine hervorragende Tempodynamik. Die Durchschlagskraft ist gut, wenngleich härtere Tempobeläge wie der Butterfly Tenergy 64 oder Xiom Vega Asia mehr Power ins Spiel bringen.
Dafür besteht selten das Gefühl, die Kontrolle über den Ball zu verlieren. Und das hilft auch im Halbdistanzspiel. Gegentopspins besitzen zwar nicht den bissigen Spin eines Fastarc G-1, können aber mit viel Dynamik und hohem Tempo gespielt werden.
Eine große Stärke ist die Umwandlung der gegnerischen Angriffsschläge in eigene Offensivaktionen. Das liegt vor allem an den überragenden Blockeigenschaften des Nittaku Fastarc S-1.
Blockspiel, Aufschlag und Rückschlag
Im passiven Blockspiel zeigt sich der S-1 sehr gutmütig und wenig spinanfällig. Die Kombination aus einem weichen, katapultigen Obergummi und einem Medium-Schwamm machen den Belag zu einem extrem kontrollierbaren Blockbelag, der hauptsächlich auf der Rückhandseite seine volle Wirkung entfaltet.
Aktiv geblockt kann zudem der Gegner durch die flache Ballflugkurve und der Entwicklung eines hohen Tempos zu Fehlern gezwungen werden. Oder dieser spielt ungenauere Angriffsschläge, die mit schnellen Topspins beantwortet werden können.
Im Aufschlagspiel besitzt der Nittaku Fastarc S-1 Defizite, was die Schnittentwicklung angeht. Darin ist der Belag der schwächste der Belagserie. Sichere und platzierte Aufschläge sind hingegen einfach zu spielen.
Im Rückschlagspiel zeigt sich der Fastarc S-1 sehr fehlertolerant. Der Schlägerwinkel muss nicht immer exakt angepasst sein. Auch wird deutlich, dass die Oberfläche nur wenig Rotation annimmt.
Lediglich mein Lieblingsschlag über dem Tisch, der Bananenflip, zeigte kaum Wirkung bei den Gegnern, was logisch ist in Anbetracht des geringeren Spins.
Schuss und Ballonabwehr
Das Schussspiel ist eine weitere Stärke des Belags. Ich denke, dass viele Spieler, die Probleme darin haben, mit einem Fastarc S-1 ebenfalls die Gegner gut abschießen können. Die Mischung aus Tempo, Katapult und Kontrolle machen das Schießen sehr einfach.
Ebenso funktioniert die Ballonabwehr. Durch die guten Katapulteigenschaften können hohe Abwehrschläge sehr einfach gespielt werden. Gegenangriffe sind jederzeit möglich, sollten aber mit Tempo anstatt mit Rotation ausgeführt werden.
Vergleich zum Nittaku Fastarc C-1
Es ist schon interessant, welche Unterschiede ein Obergummi ausmachen kann. Während der C-1 mit seinem spingeladenen Obergummi im moderaten Topspinspiel zu Hause ist, spielt sich der S-1 wie eine Light-Version der tempodynamischen TOP-Beläge.
Im Vergleich besitzt der C-1 mehr Rotation und eine höhere Ballflugkurve. Im tischnahen Spinspiel somit hervorragend einzusetzen. Dagegen weist der S-1 deutlich mehr Katapult auf und spielt sich kaum spinanfällig.
Gemeinsam haben beide Beläge, dass diese, bezogen auf ihr jeweiliges Einsatzgebiet, sehr kontrolliert sind. Das heißt moderate Spinspieler sollten zum C-1 greifen. Dagegen sollten tempoorientierte Angriffsspieler, die auch ein Höchstmaß an Einfachheit und Kontrolle genießen möchten, den S-1 wählen.
Nittaku Fastarc Vergleich
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Fazit zum Nittaku Fastarc S-1
Der Nittaku Fastarc S-1 ist ein interessanter Belag. Denn es gibt nicht viele Tempodynamische Beläge auf dem Markt, die mit einem Medium-Schwamm ausgestattet sind.
Im Vergleich zu den anderen Fastarcs besitzt der S-1 den höchsten Katapult und die besten Blockeigenschaften. Dagegen sind Rotation und Spinkurve eher weniger vorhanden.
Wenn ich mir Gedanken mache, für wen sich der Belag eignen könnte, dann doch klar für den Tempoorientierten Angreifer, der seine Punkte im offenen Spiel machen möchte. Zudem sollte vermehrt aus der Halbdistanz angegriffen werden, da der Fastarc S-1 dort seine Stärken ausspielen kann.
Weiterhin kann der Belag auf der Rückhand eingesetzt werden, wenn viel Bedarf für das Blockspiel und wenig Schnittanfälligkeit im Rückschlagspiel bestehen soll.
✓ Blockspiel
✓ Tempodynamik
✓ Halbdistanz
✓ Kaum Spinanfällig
✗ Flache Spinkurve
✗ Gefährlichkeit beim Aufschlag
✗ Rotationsentwicklung im reinen Spinspiel