In fast keinem anderen Sport spielt das Material eine so wichtige und entscheidende Rolle. Egal ob als Hobby-Spieler, der in ein Sportgeschäft geht, um für das Freizeitvergnügen einen Tischtennisschläger anzuschaffen oder als Vereinsspieler, der nach der Saison den Schläger wechseln möchte, da Anspruch und Fähigkeiten gestiegen sind oder Unzufriedenheit über das momentane Material herrscht, die Wahl eines neuen Tischtennis Schlägers ist schwierig. Die oftmals undurchsichtigen Produktbeschreibungen der Hersteller machen dies auch nicht einfacher. Viele Firmen arbeiten mit Werteangaben für Tempo, Spin und Kontrolle, jedoch können diese mit anderen Marken mit wiederum anderem Wertesystem nicht verglichen werden. Hinzu kommt noch die unendliche Anzahl von Holz-Belag-Kombinationen, die aus dem Sortiment an Profi-Belägen und Profi-Hölzern erstellt werden kann. Selbst für versierte Materialexperten ist es nicht leicht den Überblick zu behalten, da jedes Jahr neues Material auf dem Markt erscheint.
Das Holz macht den Unterschied
Ein passendes Schlägerholz zu finden ist nicht leicht. Soll es ein Allround-Holz sein oder doch die enorm schnelle Carbon-Kelle? Wichtig dabei ist vor allem ehrlich zu sich selber zu sein. Es macht keinen Sinn das neueste, schnellste und teuerste Holz zu kaufen, wenn man damit kaum einen Unterschnitt sicher über das Netz spielen kann oder die Technik noch nicht ausgereift ist. Das Beste ist einen Kompromiss zu finden zwischen dem Was ich spielen will und Was ich spielen kann. Ein Jugendspieler, der einen sicheren Topspin beherrscht und bisher ein Allround Holz gespielt hat, welches er am Anfang seiner Vereinslaufbahn bekommen hat, sollte, wenn er nun schnelleres Material haben möchte, zunächst nur einen kleinen Schritt machen und beispielsweise sich ein Holz mit OFF- suchen oder schnellere Beläge auf das Holz kleben.
Der Wechsel des Holzes sollte in jedem Fall gut überlegt sein. Erste Anlaufstelle kann der Vereinskollege sein, dessen Material einfach mal getestet werden kann. Zudem gibt es viele TT-Shops, bei denen man Testkoffer erhalten kann, wodurch das Testen erleichtert wird. Viel mehr Aufmerksamkeit als auf die Werte in den Katalogen oder die enthaltenen Produktbeschreibungen sollte dem Aufbau der einzelnen Hölzer gewidmet werden. Tempo-Elastische 5-schichtige Hölzer ohne Werkstoffe wie Carbon unterschützen das Spinspiel und sind generell kontrolliert und weicher zu spielen. Bei höherem Trainingsaufwand und Schlaghärte sollten 7-schichtige Vollhölzer oder solche mit Faserverstärkungen in Betracht gezogen werden. Diese sind steifer und oftmals deutlich direkter im Anschlag. Die Temporeserven sind deutlich erhöht, es ist aber schwerer solche Hölzer zu kontrollieren. Letztendlich ist es auch eine Gefühlssache, mit welchen Holz man sich wohl fühlt.
Der wichtigste Hinweis zu Wahl des Holzes: Ist einmal ein passendes Holz gefunden, dann sollte es auch behalten werden.
Die Belag-Holz-Kombination
Es gibt eine ungeschriebene Regel, die in den meisten Fällen zutrifft. Weiche Beläge funktionieren besser mit steiferen, härteren Hölzern. Härtere Beläge funktionieren nur mit weichen Hölzern gut. Ich möchte es nun so formulieren: Jeder Spieler hat einen bevorzugten Härtebereich, welcher sich im Laufe der Zeit verschieben kann. Es sollte nicht zu weich sein, aber auch nicht zu hart. Ein Spieler, der ausschließlich weiche Topspins zieht, sollte nicht harte Beläge mit einem steifen Holz kombinieren. Allerdings fehlt der nötige Druck, wenn auf ein langsames, tempo-elastisches Holz ein weicher Belag montiert wird. Ideal ist beispielsweise ein langsames, weiches Allround Holz mit medium-harten Topspinbelägen oder ein härteres Carbon-Holz mit weichen Soft-Belägen. Ein Tischtennisschläger lebt von dem Gesamtfeeling. Zudem verschiebt sich der Härtebereich im generellen mit der Spielstärke. Je besser ein Spieler ist, desto härter sind Beläge und Hölzer. Dies liegt vor allem am Armzug des einzelnen Spielers. Im Profibereich werden fast ausschließlich harte Beläge mit enorm schnellen, harten und faserverstärkten Hölzern eingesetzt.
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Fazit
– nicht zu schnelles Material spielen, sondern gemäß den eigenen Fähigkeiten
– lieber die Beläge als das Holz wechseln.
– Testen ist wichtig, aber sollte nicht übertrieben werden
– Auf die Gesamthärte des Tischtennisschlägers achten
Wenn ihr noch weitere Anregungen zum Thema: „Die Wahl des richtigen Tischtennisschlägers“ habt oder eine Frage zu diesem Thema habt, dann hinterlasst einfach einen Kommentar, ich helfe gerne weiter 😉
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